44kg hatte ich abgenommen – so vermeldete ich es im letzten Jahr, als ich mein bis dato niedrigstes Gewicht von 83,5kg erreichte. Doch dann war mit dem Abnehmen plötzlich Schluss, ohne dass ich wissentlich irgendetwas an meiner Ernährung geändert hatte.
Im Laufe der Zeit, vom Sommer 2016 bis jetzt, Sommer 2017, habe ich sogar einige Kilo wieder zugenommen. 87kg zeigte die Waage zwischenzeitlich wieder an. Ich verstand es nicht. Dabei wollte ich doch zu gerne noch ein paar Kilos verlieren!
Auch wenn ich nicht abnahm, wurde ich dennoch fitter. Ich meldete mich für meine erste Laufveranstaltung an, trainierte dafür und kam mit einer für mich sehr guten Zeit auch ins Ziel. Ich gebe es zu, ein klein wenig war mein Gedanke dabei auch: Sport machen und abnehmen. Hat leider nicht funktioniert.
Im Juni war es, dass Marina Lommel von Foodpunk eine Aktion startete, bei der man ihre Ernährungspläne vergünstigt erwerben konnte. Ich hatte bis dahin schon einiges über die Pläne gehört, war aber noch immer skeptisch. Das ist sicher wieder nur Geldschneiderei. In diesem Moment sagte ich mir allerdings: Probier es einfach aus. Du hast jetzt ein Jahr nichts abgenommen. Wenn es klappt, nimmst Du ein paar Kilo ab, und wenn nicht, hast Du was zu berichten.
Gesagt, getan. Ich kaufte mir also einen Ernährungsplan, um damit zu Beginn meines Urlaubes zu starten. Ob das gut überlegt war? 😀
Boost your Brain
Da ich auf jeden Fall ketogen weitermachen wollte, kam nur die Challenge mit dem Namen „Boost your Brain“ in Betracht. Diese geht bis 30g KH und ist komplett ohne Milchprodukte – was ich bisher immer mal versucht habe, aber nie wirklich durchziehen konnte. Unter anderem auch mangels Ideen für die verschiedenen Mahlzeiten.
Nach dem Kauf des Ernährungsplanes muss man noch einen Fragebogen ausfüllen. Ob und wie lange man schon Erfahrung hat mit wenig Kohlenhydraten, welche Medikamente und Nahrungsergänzungsmittel man nimmt, welche Krankheiten man hat und auch, welche Nahrungsmittel man nicht mag. Außerdem wurde erfragt, welches Ziel man verfolgt, ob man Muskeln aufbauen oder Gewicht reduzieren möchte. Mit Antworten darauf, wie die tägliche Aktivität aussieht und welchen Sport man treibt, wird vermutlich bestimmt, welche Energiemenge der Körper benötigt.
Noch am gleichen Tag erhielt ich dann auch den für mich individuell berechneten Ernährungsplan als PDF-Dokument zugeschickt. Die für mich berechnete Energiemenge betrug 1.600kcal – was ich schon ziemlich wenig fand, muss ich gestehen. Ich fragte natürlich direkt bei Marina nach, und bekam auch prompt eine Antwort. So ist es wohl so, dass mein Hashimoto meinen Grundumsatz etwas nach unten drückt, und ich daher eben etwas weniger essen sollte. Hier war ich schon sehr skeptisch, hatte ich doch vorher ganz andere Erfahrungen gemacht. Aber ich dachte mir, ich lasse mich einfach mal drauf ein. Mal schauen, was passiert. Ich mache die Challenge ja im Urlaub, da passt das schon 🙂
Aufbau des Ernährungsplanes
Diese 1.600kcal verteilten sich auf 30g Kohlenhydrate, 80g Eiweiß und 129g Fett. Hier dachte ich mir schon: Da wirst Du wohl aus der Ketose fliegen, das ist für Dich zu viel Eiweiß. Zum Vergleich: Der Kalorienbedarfsrechner meiner Seite berechnet für mich mit 10% Defizit 2.000kcal, mit 20% Defizit 1.800kcal. 30g KH, 73g Eiweiß und 172g bzw 148g Fett. Gegessen hatte ich zuletzt meist genau dazwischen.
Der Ernährungsplan enthält anfangs eine kurze Erklärung, wie sich die Rezepte zusammensetzen. Als Grundlage gibt es viel Gemüse, dazu gutes Fleisch, Fisch, Eier. Und auch Obst, in Form von Beeren. Zusätzlich Nüsse, Samen und natürlich gesunde Fette.
Viel Trinken ist wichtig bei Lipödem und Keto
Trinken soll man mindestens 1,5 Liter Wasser am Tag, idealerweise aufgepeppt mit Zitrone oder Limette, Minze und Ingwer. Eine Neuerung war, dass man noch vor dem Aufstehen ein großes Glas (500ml) Wasser mit Salz und Zitronensaft trinken soll. Das pusht den Stoffwechsel und das Aufstehen fällt leichter. Da ich eh täglich vor dem Aufstehen mein L-Thyroxin nehme, passt das für mich. Dann muss ich jetzt nur noch abends immer daran denken, mir das präparierte Glas für den nächsten Tag ans Bett zu stellen. Diese Änderung der Gewohnheiten ist die größte Hürde am Ganzen.
Es gibt eine Einkaufsliste mit allen Lebensmitteln, die in den Rezepten vorkommen. Die habe ich aber nicht verwendet, sondern mir immer meine eigene Einkaufsliste geschrieben – einfach auch aus Gewohnheit.
Die Rezepte
Und dann kommt der große Rezept-Teil. Für jeden der 30 Tage gibt es Rezepte für Frühstück, Mittag- und Abendessen, insgesamt also 90 Rezepte. Dabei muss man sich aber nicht an die Reihenfolge halten, sondern kann beliebig tauschen. Und Rezepte, die man nicht mag, kann man natürlich auch weglassen 😀
Hier war ich dann ein klein wenig enttäuscht. Marina wirbt damit, dass jeder Plan individuell zusammengestellt ist. Im Fragebogen hatte ich angegeben, dass ich keinen Fisch und keine Meeresfrüchte essen will, und doch waren solche Gerichte mit enthalten. Hmm. Muss man das eben austauschen. Auch hatte ich angegeben, dass ich eine Fruktoseintoleranz habe. Dass ich dann in einem Rezept 300g Tomate für eine Portion fand, da war ich schon etwas verduzt. (Ich hab dann auch nur die Hälfte davon gegessen)
Rezepte für das Frühstück haben immer die Hälfte der Kalorien wie Mittag- und Abendessen. Das ist auch dem Buch von Marina „Low Carb typgerecht„ zu entnehmen. Der Vorteil dabei ist, dass man auch einfach ein Mittagessen nehmen kann, nur die Hälfte davon zubereitet und das als Frühstück dient. So muss man nicht groß Kalorien rumrechnen, sondern nimmt einfach nur die Hälfte. Anders herum funktioniert das natürlich auch: Um ein Frühstücksrezept mittags zu essen, wird einfach die Menge verdoppelt.
Rezepte müssen einfach und schnell sein
Die Rezepte sind teilweise sehr einfach, und ähneln sich auch. Es gibt verschiedene Salate, Spiegeleier, Rühreier, Pfannengerichte. Einige Suppen, Wraps und Pfannkuchen sind auch dabei. Um ein Frühstück auch mal süß zu gestalten, gibt es beispielsweise Rührei mit frischen Himbeeren, oder Pfannkuchen mit Beeren.
Wenn man ein Lebensmittel in einem Rezept nicht mag, gibt es einen Tauschrechner. Da wählt man das Lebensmittel aus, das man tauschen möchte, gibt die im Rezept angegebene Menge ein und wählt dann das Lebensmittel, das man gerne verwenden möchte. Es wird berechnet, wie viel Gramm des gewünschten Lebensmittels stattdessen verwendet werden soll.
Zutaten in Rezepten tauschen und anpassen
Im Foodpunk-Jargon hört man oft etwas von „größer tauschen“ oder „kleiner tauschen“. Das bedeutet, dass man die Rezepte mit Lebensmitteln mit weniger KH pro 100g voluminöser macht, um mehr im Magen zu haben, oder eben weniger voluminös mit Lebensmitteln mit mehr KG pro 100g, wenn man das Volumen gar nicht essen kann, weil es einfach zu viel ist.
Meine 30 Tage Challenge
Mein Ausgangsgewicht beim Start der Challenge war 85,5kg. Ich hatte mir ja schon ausgemalt, die U80 irgendwie zu knacken. Das wäre ja mal was, nach einem Jahr Stillstand auf der Waage!
Wir fuhren also in den Urlaub, und meine Tochter und ich starteten gemeinsam unserer erste Foodpunk Challenge. Ja, sieht hat das ganz knallhart auch mit durchgezogen 🙂
Die Rezepte, die wir ausprobiert haben, waren fast alle lecker. Allerdings ist es schon sehr zeitaufwendig, jedes Essen frisch zuzubereiten und zu kochen. Hier war mir schon im Urlaub klar: Wenn Du das danach weitermachen willst, musst Du wirklich planen ohne Ende!
Kreislaufbeschwerden
Das erste, was ich im Urlaub merkte, war mein Kreislauf. Mir wurde sehr oft schwarz vor Augen, leicht schwindelig. Und das, obwohl ich wirklich sehr darauf geachtet habe, genug zu trinken, genug Salz, Magnesium und so weiter zu mir zu nehmen. Auch bewahrheitete sich meine Befürchtung – ich bin sofort aus der Ketose geflogen.
Ich habe also zunächst einmal das Eiweiß wieder etwas reduziert, und dafür etwas mehr Fett bei den Rezepten berücksichtigt. Damit klappte es dann auch wieder mit der Ketose. Die Kreislaufprobleme aber blieben. Hier konnte ich mir nur damit helfen, dass ich die Energiemenge erhöht habe. Dafür habe ich einfach bei jedem Rezept etwas mehr Öl oder Fett dazu gegeben. So kam ich dann meist auf etwa 1.800kcal. Damit ging es mir wieder gut, und ich konnte die Challenge fortsetzen.
Meine Kreationen
Was es bei mir so zu Essen gab, habe ich Euch mal in ein paar Bildern festgehalten. Das sieht schon alles ziemlich bunt und lecker aus, oder? Farbenfroh sind die Rezepte auf jeden Fall. Teilweise waren die Portionen so riesig, dass wir zu tun hatten, sie überhaupt aufzuessen.
Wir haben uns sehr schnell daran gewöhnt, dass es keine Milchprodukte gibt. Interessant 🙂
Jetzt möchtest Du sicherlich gerne noch wissen, ob es denn in den 30 Tagen mit dem Abnehmen geklappt hat, richtig?
Während meines 3-wöchigen Urlaubes hatte ich nicht das Gefühl, dass da irgendwas passiert wäre. Die Hosen passten noch genauso wie vorher, auch der Gürtel ist nicht enger geworden. Zu Hause angekommen, wurde mein Gefühl bestätigt: 84,5kg. Dieses eine Kilo verbuchte ich als normale Schwankung.
Allerdings habe ich tatsächlich in den letzten sieben Tagen der Challenge noch weitere 3kg abgenommen, so dass ich jetzt bei einem Gewicht von 81,5kg stehe. So wenig wie schon lange nicht mehr. Jippieh! 🙂 Und da geht bestimmt noch was … Ich denke, das ist eine Mischung aus der Entspannung durch den Urlaub und dem Weglassen der Milchprodukte. Denn jetzt wo ich wieder arbeiten gehe, klappt es mit dem Abnehmen wieder nicht mehr so gut.
Was gibt es sonst noch zu sagen?
Meine Verdauung hat sich sehr schnell enorm verbessert, durch das Weglassen der Milchprodukte. Das ist ein Punkt, da bin ich sehr froh, dass ich diese Challenge gemacht habe. Ich wollte das mit den Milchprodukten ja nie so richtig wahr haben, und wusste auch ehrlich nicht, wie man das im Alltag integrieren soll. Aber es geht. Man gewöhnt sich daran. Was natürlich fehlt ist dieses „ich geh mal schnell zum Kühlschrank und nasche eine Scheibe Käse„. Da muss man sich jetzt was anderes einfallen lassen, bei mir sind das aktuell kleine Mini-Tomaten. Inzwischen schmeckt mir übrigens Mascarpone nicht mehr … so schnell kann sich der Geschmack verändern 😉 . Und selbst die Bacon Lasagne kann ich jetzt gar nicht mehr so gut genießen (war mein erster Test nach der Challenge) …
Für mich sind in den Rezepten viel zu viele Beeren enthalten. Beeren triggern mich immer noch enorm. Sobald ich welche im Hause habe, esse ich die auch. Alle. So ähnlich ist das auch mit Nüssen, und die kommen auch oft zur Anwendung in den Rezepten. Die Beeren jedenfalls musste ich alle weglassen, da ich da wirklich drauf reagiere und sofort wieder den Zuckerjieper bekomme und ganz schlecht aufhören kann.
Kochen macht wieder Spaß
Das Kochen der Rezepte macht Spaß, sie sind lecker und bunt, und an sich ziemlich einfach zuzubereiten – und doch ist das Ganze sehr aufwendig. Ich habe noch nie so lange in der Küche gestanden wie jetzt, ganz ehrlich. Und da habe ich schon immer viel gemacht in den letzten zwei Jahren. Aber jede Mahlzeit frisch zuzubereiten ist schon nochmal ne ganz andere Hausnummer. Sie schmecken auf jeden Fall, vor allem auch meiner Tochter. So habe ich danach schon mal nicht das Problem, verschiedene Dinge kochen zu müssen.
Durch den Einkauf von vielem gutem Fleisch wurde der Einkauf auch immer sehr teuer. Auch hier muss ich mir noch eine Alternative überlegen, denn teilweise haben wir pro Woche das doppelte bezahlt wie sonst. Klar ist es ein Unterschied, ob man nun billige Milchprodukte kauft, oder ob es zu jedem Essen gutes Fleisch gibt (das noch nicht mal immer Bio war). Aber wenn man doch ein wenig aufs Geld achten muss, hat man es hier schon schwer. Ist leider so.
Keto geht auch ohne Kaffee
Es geht auch ohne viel Kaffee. Wirklich 🙂 Ich habe in den drei Wochen Urlaub vielleicht 5 Tassen Kaffee getrunken. Man darf während der Challenge Kaffee trinken, aber es sollte nicht zu viel sein, und das Öl im BPC muss man dann bei den Rezepten wieder wegrechnen. Das war mir zu anstrengend, also hab ich den Kaffee einfach gleich weggelassen. Geht auch, und man gewöhnt sich tatsächlich auch daran.
Ich hab hier im Blog noch nicht so explizit darüber geschrieben, dass ich an Binge Eating litt. Das werde ich mal nachholen. Mit Keto und meiner Herangehensweise hatte ich das gut im Griff. Jetzt holte es mich wieder ein. Vor der Challenge habe ich alles selbst geplant, hier habe ich die Verantwortung für mein Essen in einen Plan gelegt, und damit aus der Hand gegeben. Auswirkungen davon bemerke ich auch auf der Waage. Ich war in den letzten Tagen jetzt wieder so fixiert darauf, doch etwas abzunehmen, endlich die U80 zu knacken, dass ich mich – ähnlich wie zu 10WBC Zeiten – wieder auf ein Magenknurren gefreut habe. Ich habe teilweise bewusst weniger gegessen, nur um am nächsten Morgen weniger zu wiegen. Und dann hat das noch nicht einmal geklappt. Das ist also durchaus ein Punkt, wo man ggf. echt aufpassen sollte, wenn man gefährdet ist und/oder eine entsprechende Vorgeschichte hat. Das liegt aber nicht an Marina oder dem Plan, sondern an einem selbst, denn mir ging das mit jeder Methode so, wo es strikt nach Plan lief.
Wie geht es nach der Challenge weiter?
Nachdem ich in den letzten zwei Jahren eine Routine aufgebaut hatte, wie ich mir neue Rezepte suche, meine Woche plane und überhaupt den Rhythmus am laufen halte, stehe ich gerade etwas planlos da. 30 Tage lang hatte ich einen Plan, an den ich mich zu halten habe, und die sind jetzt plötzlich um. Wenn ich zurückschaue, hatte ich das Problem schon einmal bei 10wbc. In den 10 Wochen hat alles super funktioniert, nur danach kam ich nicht mehr zurecht. Woran genau das liegt, weiß ich noch nicht.
Nach der Challenge hat man mehrere Möglichkeiten, wie es weitergeht. Man kann den gleichen Plan einfach noch einmal befolgen. Hier werden dann die Rezepte aber auch irgendwann langweilig und eintönig – auch wenn das vermutlich völlig ausreicht. 2 Eier zum Frühstück, etwa 150g Gemüse dazu, dazu Kokosöl oder Ghee, fertig ist das Frühstück. Gleiches für Mittag und Abend.
Freestyle Keto – intuitiv essen
Man kann sich eine neue Challenge kaufen, und mit mehr Kohlenhydraten weitermachen. Das fällt für mich aber aus, da ich mich mit mehr Kohlenhydraten einfach nicht gut fühle, das habe ich zu Beginn des Urlaubs auch erst wieder gemerkt.
Oder man macht einfach Freestyle weiter. Das heißt, man orientiert sich halbwegs an den Vorgaben und kreiert sich aber eigene Rezepte. Das ist das, wie ich es jetzt gerade versuche, und wo ich mich aber sehr schwer tue damit. Ich habe lange überlegt, warum das so ist. So richtig sicher bin ich mir mit meiner Erkenntnis noch nicht, aber ich denke, es hat etwas mit meiner (eigentlich überwunden geglaubten) Eßstörung zu tun. Das wird mir auch erst jetzt während des Schreibens richtig klar.
Essen nach Plan vs. Essen nach Gefühl
Ich esse jetzt nicht mehr nach Hunger oder Körpergefühl, sondern nach Plan. Das war vorher anders. Ich habe die Kontrolle über meine Eßgewohnheiten wieder abgegeben, an den Plan. Wo ich früher dieses und jenes Rezept total lecker fand, denke ich mir jetzt „nee, kannste nicht essen, passt nicht in den Plan“. Alles um des lieben Abnehmens willen.
So richtig gut finde ich das nicht, und ich muss da dringend für mich noch eine Lösung finden, und vor allem wieder zu meinem Weg zurückfinden. Den ich durchaus mit vielen Anregungen aus Foodpunk erweitern werde.
Mein Fazit
Jetzt habe ich ganz, ganz viel geschrieben über den Ernährungsplan und wie es mir damit ging. Bilder hab ich auch gepostet. Jetzt fehlt nur noch eine abschließende Zusammenfassung, oder?
Natürlich sehe ich die 30 Tage Challenge für mich persönlich als Erfolg an, immerhin habe ich nach einem Jahr Stillstand auf der Waage endlich wieder ein paar Kilo abgenommen. Die wenigen Kalorien waren dafür aber eher nicht ausschlaggebend, denn die hatte ich ja wieder erhöht. So war es dann wohl doch eher das Weglassen der Milchprodukte. Verrückt!
Ein Leben ohne Milchprodukte ist möglich
Ich habe gelernt, dass ich auch ohne Milchprodukte überlebe. Wie ich das mit dem vielen Kochen in Zukunft mache, das muss ich noch sehen und neue Routinen entwickeln. Hier muss ich mir wirklich was überlegen, sonst wird das nichts, wenn ich wieder arbeiten gehe, das habe ich schon nach der ersten Woche gemerkt.
Die Rezepte der Challenge sind gut, einfach aufgebaut, so dass man wirklich auch Lebensmittel tauschen kann. Einen Tauschrechner gibt es auch dazu. Alles macht durchaus Sinn, auch die Aufteilung der Makros auf die einzelnen Tagesabschnitte. Während es früher mit Milchprodukten bei mir wichtig war, schon zum Frühstück ordentlich viel zu essen, damit das über den Tag funktioniert, esse ich jetzt zum Frühstück nur die Hälfte der anderen Mahlzeiten und komme damit super zurecht. Was das jetzt wieder für einen Grund hat weiß ich nicht, vielleicht finde ich es noch heraus 🙂
Ist der Preis gerechtfertigt?
Leider konnte ich den Plan nicht ordentlich ausdrucken. Die Schrift ist in einem hellen grau, so dass das ausgedruckt alles sehr unleserlich war. Manche haben den Plan in einer Online-Druckerei ausdrucken lassen. Vielleicht gibt es die Pläne bei Marina ja demnächst auch gedruckt? Sie sind so schön illustriert, das würde sich auf jeden Fall lohnen – und würde dann ggf. auch den Preis noch etwas mehr rechtfertigen.
Insgesamt finde ich den Plan mit regulären 89 Euro nämlich sehr teuer. Klar muss da auch das ganze Drumherum bezahlt werden, den Support in der FB-Gruppe, der Support per Mail usw. (man kann wirklich jederzeit eine Mail schreiben, die auch sehr ausführlich beantwortet wird!) – ich empfinde es dennoch als zu teuer. Zumal sich ja die vielen Mitglieder in der FB-Community auch selbst unterstützen, und die bekommen da ja auch kein Geld dafür. Man kann sich auch das Buch kaufen, das Prinzip verinnerlichen und dann die Rezepte selbst erfinden und zusammenstellen. Mit Unterstützung in der Community sollte das machbar sein.
Beim Lesen in der Foodpunk-Gruppe denke ich mir manchmal, dass sich das Leben bei einigen scheinbar nur noch um diesen Plan dreht. Für mich, als jemand mit einer Eßstörung, fühlt sich auch das genauso an: Wie eine Eßstörung. Aber das liegt nicht am Plan selbst, sondern wie die Menschen damit umgehen. Der Plan an sich ist gut durchdacht und macht Sinn.
Die richtige Ernährung ist das Fundament, und doch passiert die eigentliche Umstellung im Kopf. Und die muss jede(r) für sich selbst angehen.
Für wen ist so eine Challenge geeignet?
Marina hat mit diesen Ernährungsplänen tatsächlich einen tollen Job gemacht. Sie sind gut strukturiert und sehr schön gestaltet.
Sicherlich ist es für viele interessant, einfach mal reinzuschnuppern und zu sehen, wie so ein Plan aufgebaut ist. So ein Plan ist sicher für jeden etwas, der tatsächlich einfach mal 30 Tage lang neue Erfahrungen sammeln möchte, um dann danach zu schauen, wie man einzelne Anregungen in den Alltag integrieren kann. Quasi so wie ich jetzt.
Wenn man in der Vergangenheit mit Eßstörungen zu tun hatte, sollte man vielleicht besser vorsichtig sein. Ich bin relativ stabil und inzwischen quasi unverwüstlich was das angeht, und doch sind einige Anzeichen wieder zurückgekommen.
Wenn man jemand ist, der überhaupt kein Problem damit hat, sein Leben essenstechnisch nach dem Plan von jemand anderem zu richten, so findet man in der Facebook-Gruppe viele Gleichgesinnte und hat sicherlich sehr viel Spaß. Viele dort leben bereits seit Monaten nach einem immer mal wieder wechselnden Plan und sind sehr glücklich damit 🙂
Wer es aber bisher schon schwer hatte, nach einem Plan zu leben, für den wird es auch mit einer solchen Challenge nicht einfacher.
Back to the Roots
Da ich selbst nun vor der Aufgabe stehe, möglichst ohne Plan und dennoch ohne Milchprodukte weiterzumachen, hatte ich die Idee, in meiner FB-Gruppe eine 30-Tage-Ohne-Milchprodukte-Challenge zu starten. Zusammen können wir bestimmt ganz viele neue passende Gerichte kreieren und uns gegenseitig motivieren. Dies wurde mit Begeisterung angenommen, so dass wir am 1. August gemeinsam starten. Und vielleicht komme ich dann auch wieder in den Rhythmus, der mir jetzt noch immer ein wenig fehlt.
Wenn Du auch bei unserer Challenge mitmachen möchtest, aber nicht bei Facebook bist: Ich poste morgen noch einen Artikel mit allen Informationen dazu. Dann kannst Du das für Dich zu Hause auch machen, wenn Du magst.
Hast Du bereits eine Foodpunk-Challenge mitgemacht? Wie sind Deine Erfahrungen, und wie hast Du dann die Zeit danach gestaltet?
Weitere interessante Beiträge im Blog
- Wenn der Körper nicht mehr kann – Die stille Sprache deines Nervensystems - 2. Oktober 2024
- Emotionales Essen: Wenn der Kühlschrank zum Zufluchtsort wird - 12. September 2024
- Ich habe versagt! … Oder nicht? - 25. August 2024