… warum ignorierst Du sie nicht einfach? 🙂
Denn: vielleicht nimmst Du ja ab, nur merkst Du es nicht, weil Du Dich immer nur auf die Waage konzentrierst.
Seit Sommer 2015 ernähre ich mich ketogen, und seit Oktober 2015 habe ich bis heute kein einziges Kilogramm an Gewicht verloren. Ich dachte zwar mal es würde jetzt weitergehen, aber das war nur sehr kurzzeitig und sofort wieder drauf. Allerdings konnte ich bereits zweimal meine Jeans jeweils eine Kleidergröße kleiner kaufen – von Größe 48 auf 44, bald ist Größe 42 dran. Immer mit dem gleichen Gewicht.
Was passiert da?
Lange Zeit habe ich es einfach nicht verstanden. Was zum Teufel macht der Körper denn da? Mir war schon bewusst, dass mit einer ketogenen Ernährung der Körper seinen Fokus erstmal darauf legt, seine Stoffwechselprozesse und alles wieder zu normalisieren. Aber kann man das nicht auch irgendwie messen, um zu wissen dass da etwas vorwärts geht?
Ja, kann man. Ein bißchen jedenfalls.
Das erste Hilfsmittel: Ein Maßband. Such Dir einen Tag in der Woche, an dem Du immer zur gleichen Zeit auf die Waage gehst und Deine Maße nimmst. Bei mir ist das der Samstag. Dann machst Du Dir eine Tabelle irgendwo, „analog“ auf Papier, in einer Excel-Tabelle oder einer App, völlig egal. Dort notierst Du Dir Gewicht, Halsumfang, Unterbrustweite, Taillenumfang, Hüftumfang, Oberschenkelumfang rechts und links und Unterschenkelumfang rechts und links. Merk Dir bei den Beinen in etwa die Stelle an der Du misst, damit die Werte vergleichbar bleiben. Und wundere Dich nicht, wenn zum Beispiel die Umfänge beider Beine unterschiedlich sind. Man ist nie komplett symmetrisch, und nimmt auch selten symmetrisch ab.
Das zweite Hilfsmittel: Eine Körperfettwaage. Ja, da gehen die Meinungen auseinander, diese Dinger sind ungenau. Aber das ist so ziemlich jede Messmethode. Für eine Tendenz kann man aber Körperfettwaagen schon zu Rate ziehen. Meine Waage zeigt mir neben dem Körperfettanteil auch den Wasseranteil an, das ist ganz praktisch. Denn genau hier wirst Du ggf. Veränderungen feststellen können. Wenn Du Dich also wöchentlich wiegst und vermisst, schreib doch einfach gleich noch diese beiden Werte mit auf.
Schon mit diesen zusätzlichen Werten bekommst Du sicherlich einen Hinweis darauf, ob Du wirklich nicht abnimmst, oder ob Du es bisher einfach nur nicht gemerkt hast.
Bei mir ist das nun aktuell so: Im Sommer 2015 hatte ich einen Körperfettanteil von etwa 46%. Anfang des Jahres dann etwa 42% und nun etwa 35%. Diese Tendenz stimmt also schon mal. Doch wenn ich nun Körperfett abnehme, aber nicht leichter werde, ist das schon eigenartig. Was passiert da?
Ich hatte immer – mein ganzes Leben lang – einen sehr niedrigen prozentualen Körperwasseranteil. So irgendwas um 40% (und damit dehydriert) waren es dann auch im Sommer 2015, normal wären 50-55%. Jetzt nach 8 Monaten mit ketogener Ernährung bin ich bei 50% angekommen.
Das bedeutet also: Ich habe kein Gewicht reduziert, dafür aber den Körperfettanteil gesenkt und parallel den Wasseranteil erhöht. Der Körper ist dabei, sich zu regenerieren. Das Gewicht ist ihm dabei schlichtweg mal egal.
Das mit dem Wasser ist so ein völlig verrücktes Phänomen. Ich hab ja nun Lipödeme, und hatte auch jede Menge Wasser in den Beinen. Dass da der Wasseranteil im Körper zu niedrig sein könnte, auf die Idee kommt niemand – also ich jedenfalls nicht. Dehydriert trotz Wassereinlagerungen? Das ist doch paradox.
Es ist wohl eher so: Wassereinlagerungen aufgrund der Dehydrierung. Und dann macht das alles wieder Sinn.
Ich hatte immer Angst zu viel Wasser zu trinken, weil ich keine Wassereinlagerungen haben wollte. Und habe welche bekommen, weil ich nicht genug getrunken habe. Was für ein Irrsinn!
Ich vermute, wenn der Wasserhaushalt dann mal so ist, wie mein Körper das will, wird es auch mit dem Abnehmen auf der Waage weitergehen.
Welche Erfahrungen hast Du mit dem Wasser trinken gemacht? Wie viel Wasser trinkst Du und wie schaffst Du es, das nicht zu vergessen?
Wenn es mal nicht mehr weiter geht, erinnere Dich daran, warum Du mit der ketogenen Ernährung angefangen hast. Hoffentlich, um Deinem Körper die Möglichkeit zu geben, wieder gesund zu werden, sein Gleichgewicht wieder herzustellen. Dabei hat für ihn Dein Gewicht NICHT Prio 1, auch wenn Du das anders sehen magst. Das Gewicht ist dran, wenn alles andere halbwegs im Lot ist.
Genau das halte ich mir immer wieder vor Augen, wenn ich an mir selbst zweifle und es nicht schnell genug geht.
Du möchtest Dir eine Waage kaufen? Achte möglichst darauf, dass sie 8 Messelektroden hat, also dass auch ein Handmessgerät dabei ist. Sonst wird nur der Wasseranteil in den Beinen gemessen und nicht im ganzen Körper.
Diese hier ist zwar etwas teurer, misst aber alles, was Du brauchst: Beurer BF 100 Body Complete Diagnose Pro Diagnosewaage*
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