Wenn du dich mit der ketogenen Ernährung beschäftigst, bist du sicher schon über Soja gestolpert. Viele „gesunde“ Produkte wie Sojamilch oder Tofu wirken auf den ersten Blick wie perfekte pflanzliche Eiweißquellen – doch Soja in der ketogenen Ernährung kann mehr schaden als nützen.
In diesem Artikel erfährst du, warum ich Soja in der ketogenen Ernährung meide, welche gesundheitlichen Auswirkungen es haben kann und warum es für dich ebenfalls sinnvoll sein könnte, auf gesunde Soja-Alternativen für die Keto-Ernährung zu setzen.
Meine persönliche Erfahrung mit Soja und warum ich es meide
Vor vielen Jahren habe ich eine Almased-Diät gemacht. Diese Eiweißshakes sind vollgepackt mit Soja-Eiweiß-Isolat, und damals dachte ich, ich würde meinem Körper etwas Gutes tun. Das Gegenteil war der Fall:
- Müdigkeit und Erschöpfung bestimmten meinen Alltag.
- Meine Hautprobleme verschlechterten sich massiv.
- Ich litt unter Verdauungsproblemen und Blähungen.
Erst als ich Soja komplett aus meiner Keto-Ernährung gestrichen habe, merkte ich eine deutliche Verbesserung meiner Symptome. Nach wenigen Wochen verspürte ich mehr Energie, meine Haut wurde klarer und die Verdauung normalisierte sich. Durch die ketogene Ernährung ohne Soja konnte ich zusätzlich die vielen Entzündungen in meinem Körper reduzieren.
Besonders auffällig war, dass meine Schilddrüsenwerte stabiler wurden. Als jemand mit Hashimoto war dies ein entscheidender Wendepunkt. Die Kombination aus Sojaverzicht und Keto brachte mir nicht nur mehr körperliche Energie, sondern auch ein emotionales Gleichgewicht, das ich vorher nicht kannte.
Warum ist Soja problematisch in der ketogenen Ernährung?
Soja in der ketogenen Ernährung ist in mehr als 60% aller verarbeiteten Lebensmittel enthalten – von Energieriegeln über Sportgetränke bis hin zu Babynahrung und veganen Milchersatzprodukten. Doch warum ist Soja gerade für Menschen, die sich ketogen ernähren, kritisch?
Soja und die Schilddrüse
Soja enthält Goitrogene, die die Funktion der Schilddrüse beeinträchtigen können. Diese Stoffe hemmen die TPO-Enzyme (Thyreoperoxidase) und stören die Umwandlung von T4 in das aktive T3-Hormon. Für Menschen mit Hashimoto oder anderen Schilddrüsenerkrankungen kann das erhebliche Folgen haben und Symptome wie Müdigkeit und Gewichtszunahme verschlimmern.
Studien zeigen, dass Goitrogene die Jodaufnahme der Schilddrüse blockieren können, was besonders bei Menschen mit Jodmangel zu Problemen führt. Für Menschen mit Hashimoto kann dies die Symptome verschlimmern und die Hormonproduktion weiter aus dem Gleichgewicht bringen.
Mehr über Hashimoto: Hashimoto & Keto
Phytoöstrogene in Soja
Soja ist reich an Phytoöstrogenen, pflanzlichen Hormonen, die ähnlich wie das körpereigene Östrogen wirken. Diese können den Hormonhaushalt aus dem Gleichgewicht bringen und beispielsweise Menstruationsbeschwerden, Libidoverlust oder Stimmungsschwankungen verursachen. Gerade in der ketogenen Ernährung, die auf eine stabile Hormonlage abzielt, ist dies kontraproduktiv.
Phytoöstrogene binden an die gleichen Rezeptoren wie körpereigenes Östrogen, können jedoch sowohl östrogenartige als auch antiöstrogene Wirkungen haben. Dies kann besonders bei hormonellen Ungleichgewichten, wie sie bei Frauen mit Lipödem, PCOS oder in den Wechseljahren vorkommen, problematisch sein.
Mehr über Lipödem: Lipödem & Keto
Entzündungsfördernde Eigenschaften
Unfermentierte Sojaprodukte können entzündungsfördernd wirken. In der ketogenen Ernährung, die gerade auf Entzündungshemmung abzielt, ist dies natürlich kontraproduktiv.
Soja enthält Omega-6-Fettsäuren, die in großen Mengen entzündungsfördernd wirken können. Ein Ungleichgewicht zwischen Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren wird mit chronischen Entzündungen in Verbindung gebracht, die bei Erkrankungen wie Arthritis, Reizdarmsyndrom und Autoimmunerkrankungen eine Rolle spielen können.

Positive Aspekte von Soja: Ein differenzierter Blick
Es wäre jedoch nicht fair, nur die negativen Seiten von Soja in der ketogenen Ernährung zu beleuchten. Laut einem Artikel der Apotheken Umschau sind Sojaprodukte wie Tofu oder Edamame gute Eiweißquellen und enthalten wertvolle Inhaltsstoffe wie Ballaststoffe, Vitamine und Mineralstoffe. Fermentierte Sojaprodukte wie Miso und Tempeh enthalten zudem Probiotika, die die Darmgesundheit fördern können.
Ein weiterer interessanter Punkt, den Foodspring hervorhebt, ist die Tatsache, dass Soja eine der wenigen pflanzlichen Proteinquellen ist, die alle neun essenziellen Aminosäuren enthält. Das macht Soja besonders für Vegetarier und Veganer attraktiv. Zudem deuten aktuelle Studien darauf hin, dass der moderate Verzehr von Soja das Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen senken und den Cholesterinspiegel verbessern kann.
Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) bestätigt, dass der moderate Verzehr von Sojaprodukten gesundheitlich unbedenklich ist und sogar positive Effekte auf das Herz-Kreislauf-System haben kann. Studien weisen darauf hin, dass Soja das Risiko für Herzkrankheiten senken und den Cholesterinspiegel positiv beeinflussen kann.
Mythen und Fakten über Soja
Mythos: In Asien essen die Menschen viel Soja und sind gesünder.
Fakt: In asiatischen Ländern wird Soja hauptsächlich in fermentierter Form konsumiert, z.B. als Miso, Tempeh oder Natto. Diese Fermentationsprozesse bauen viele der problematischen Stoffe ab und machen Soja bekömmlicher.
Mythos: Soja ist eine perfekte Eiweißquelle für Veganer.
Fakt: Soja-Eiweiß ist zwar komplett, aber die darin enthaltenen Antinährstoffe wie Lektine und Phytinsäure können die Nährstoffaufnahme hemmen und die Verdauung belasten.
Mythos: Sojamilch ist ein gesunder Ersatz für Kuhmilch.
Fakt: Viele Sojamilchprodukte enthalten Zuckerzusätze und Stabilisatoren. Außerdem kann der hohe Gehalt an Phytoöstrogenen den Hormonhaushalt beeinflussen, was insbesondere für Menschen mit hormonellen Ungleichgewichten problematisch sein kann.
Mythos: Soja ist grundsätzlich ungesund.
Fakt: Der moderate Konsum von Soja kann positive Auswirkungen auf die Gesundheit haben. Besonders fermentierte Sojaprodukte können die Darmflora unterstützen und die Herzgesundheit fördern.
Gesunde Alternativen für Soja in der ketogenen Ernährung
Wenn du Soja vermeiden möchtest, gibt es viele gesunde Alternativen, die sich perfekt in die ketogene Ernährung integrieren lassen:
- Kokosmilch und Mandelmilch (achte auf Zusätze wie Zucker oder Soja selbst!).
- Hanfprotein oder Kürbiskernprotein als Eiweißquelle.
- Chiasamen, Leinsamen und Nüsse bieten ebenfalls hochwertige pflanzliche Proteine.
In meinem Blog findest du jede Menge sojafreie Rezepte: Zur Rezepte-Übersicht.
Meine Erfahrungen mit Soja
Meine Erfahrungen mit Soja waren alles andere als positiv. Die Umstellung auf eine sojafreie, ketogene Ernährung hat mein Leben verändert. Dennoch ist es wichtig, einen differenzierten Blick auf Soja zu werfen. Während unfermentierte Sojaprodukte für viele problematisch sein können, bieten fermentierte Varianten gesundheitliche Vorteile.
Wenn du ähnliche Symptome hast oder dich einfach besser fühlen möchtest, probiere es doch mal ohne Soja und schau, wie es dir geht.
Hast du eigene Erfahrungen mit Soja gemacht? Teile sie gerne in den Kommentaren! Ich freue mich auf den Austausch mit dir.
Möchtest du keine neuen Artikel mehr verpassen? Dann melde dich zu meinem Newsletter an und erhalte regelmäßig Tipps rund um die ketogene Ernährung.

Häufig gestellte Fragen (FAQ)
Ist Soja wirklich so schädlich?
Unfermentierte Sojaprodukte können entzündungsfördernd wirken und die Schilddrüsenfunktion beeinträchtigen. Fermentierte Sojaprodukte hingegen können gesundheitliche Vorteile bieten.
Gibt es Sojaprodukte, die in Maßen okay sind?
Fermentierte Sojaprodukte wie Miso, Tempeh oder Natto sind weniger problematisch und können sogar positiv auf die Darmgesundheit wirken. In kleinen Mengen können sie daher auch in eine ausgewogene Ernährung integriert werden.
Welche pflanzlichen Eiweißquellen sind keto-tauglich?
Neben Hanfprotein und Kürbiskernprotein eignen sich auch Chiasamen, Leinsamen und Nüsse hervorragend für die ketogene Ernährung. Diese Quellen sind nicht nur eiweißreich, sondern liefern auch gesunde Fette.
Welche Auswirkungen hat Soja auf Hashimoto?
Soja kann die Schilddrüsenhormone beeinträchtigen und Symptome wie Müdigkeit oder Gewichtszunahme verschlimmern. Daher ist Vorsicht geboten, insbesondere bei bestehenden Schilddrüsenerkrankungen.
Kann Soja die Ketose beeinflussen?
Ja, Sojaprodukte enthalten oft versteckte Kohlenhydrate, die den Ketonspiegel senken können. Zudem können die entzündungsfördernden Eigenschaften den Stoffwechsel negativ beeinflussen und den Erfolg der ketogenen Ernährung beeinträchtigen.
Beeinflusst Soja den Hormonhaushalt bei Frauen?
Ja, aufgrund der enthaltenen Phytoöstrogene kann Soja den Hormonhaushalt beeinflussen und zu Menstruationsunregelmäßigkeiten oder Stimmungsschwankungen führen. Besonders Frauen mit hormonellen Ungleichgewichten sollten daher vorsichtig sein.
Kann Soja Verdauungsprobleme verursachen?
Unfermentierte Sojaprodukte enthalten Lektine und Phytinsäure, die die Verdauung belasten und zu Blähungen oder Unwohlsein führen können. Fermentierte Sojaprodukte sind hingegen oft besser verträglich.
Produkte mit fermentiertem Soja
Quellen
- Was ist so gefährlich an Soja? | Julia Tulipan | Paleo Low Carb
- Ist Soja ungesund? Das Problem mit Soja – Urgeschmack
- https://www.foodspring.de/magazine/soja-gesund-oder-ungesund
- https://www.apotheken-umschau.de/gesund-bleiben/ernaehrung/wie-gesund-sind-sojaprodukte-750549.html
- https://www.bzfe.de/service/news/aktuelle-meldungen/news-archiv/meldungen-2023/juli/wie-gesund-sind-soja-lebensmittel/
- https://ayurvedavegan.de/ernaehrung/die-wahrheit-ueber-soja/
- https://www.oe24.at/gesundundfit/gesund/die-sojaluege-so-ungesund-sind-sojaprodukte/194427388
* Affiliate Links. Bilder von der Amazon Product Advertising API. Preise aktualisiert am 10.03.2025 Als Amazon-Partner verdiene ich an qualifizierten Verkäufen. Ich empfehle hier jedoch ausschließlich Produkte, von denen ich qualitativ absolut überzeugt bin und die ich zum Großteil auch selber verwende. Wichtig: Am Kaufpreis Deines Produktes ändert sich ein gar nichts!