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Psoriasis – Wie ketogene Ernährung dabei hilft

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Psoriasis – eine immer weiter verbreitete Krankheit, die als unheilbar gilt. Es handelt sich dabei um eine Schuppenflechte, mit den unterschiedlichsten Auslösern.

In diesem Gastbeitrag möchten wir allen Betroffenen Mut machen, nach der Diagnose nicht aufzugeben, sondern das Schicksal und das eigene Leben selbst in die Hand zu nehmen. Wie auch beim Lipödem: Nichts ist unmöglich.

Ein Gastbeitrag von Claudia Zagorski

Als Jugendliche war ich zwar nicht dick, aber die Neigung zuzunehmen begleitet mich seit der Pubertät.

Mein rationales Ich sah die Sache so: Schlanke Figur, ausgeprägte Taille, schöner Po, hübsches Gesicht, große, blaue Augen, ein kleiner aber schöner Mund mit vollen Lippen. Schöne Füße und schlanke Fesseln. Gewicht: 60kg +/-2, Größe: 165cm, Kleidergröße: M | 38.
▶ Fazit: eigentlich ganz okay!

Mein emotionales Ich sah die Sache so: Die Oberschenkel könnten schlanker sein, der Bauch ist auch zu aufgebläht, ist der Po nicht zu dick? Und dieses fließende Kinn, ich wünschte es wäre prominenter ausgeprägt. Das Seitenprofil ist wirklich nicht schön! Kleidergröße S |36 müsste doch auch erreichbar sein und 55kg liegen definitiv drin.
▶ Fazit: nicht perfekt genug!

Fernsehen und Medien suggerieren und bestätigen genau das. Die Mädchen in Heidi Klum’s Show müssen sich tatsächlich anhören zu dick zu sein. Unfassbar! Zu meiner Zeit war Heidi etwa so alt wie ich und an Shows, wie ihre, noch nicht zu denken. Kleidergröße 0 gab’s noch nicht. Ich weiss nicht, was ansonsten aus mir geworden wäre, vermutlich ein essgestörter Psychofreak…Mein emotionales Ich hatte offensichtlich eine Wahrnehmungsstörung entwickelt, auch bedingt durch „charmante“ Aussagen wie: … „iss nicht so viel, Du wirst zu dick“… oder … „mit diesen Fussballerwaden, trägst Du dieses kurze Kleid besser nicht“ … meines Vaters. Mit meinen Waden hatte ich bis dato gar kein Problem, von einer Sekunde auf die andere hatte mein emotionales Ich eine Bewertung vorgenommen, jetzt waren es „Sauerkrautstampfer“, „Elefantenbeine“… geworden.

Demzufolge habe ich vermutlich jede Diät, die es gibt in irgendeiner Form auch ausprobiert, meinen Grundumsatz damit ruiniert und den Stoffwechsel aus dem Gleichgewicht gebracht, mit dem Resultat im Jahre 2012, also meinem 40. Geburtstag, die 100kg Marke deutlich überschritten zu haben. Gemäß gängiger Diagnoserichtlinien unter Berücksichtigung des BMI war ich jetzt also adipös. Dazu wurde mir im Sommer des Vorjahres (2011) eine erblich bedingte Psoriasis diagnostiziert, die im Falle des nun erfolgten Ausbruchs chronisch bleiben würde und als unheilbar gilt. Nach unzähligen Konsultationen diverser Ärzte, Dermatologen und Heilpraktiker sowie zahlreichen Selbstversuchen mit meist äußerlich anwendbaren, Salben, Cremes, Ölen; natürlich auch Kortison und Medikamenten kam es insgesamt und längerfristig zu keinerlei Verbesserung. Nichts half wirklich! Jedenfalls nichts, was der klassischen Schulmedizin oder den Labors der Pharmaindustrie entsprungen wäre.

Zusätzlich hatte die Stoffwechselanalyse einer Heilpraktikerin bereits eine beginnende Insulinresistenz ergeben und mir nahegelegt, dringend abzunehmen!

Während meine Großeltern mütterlicherseits an Krebs erkrankt und verstorben sind, besteht in der väterlichen Linie eher die Tendenz Diabetes Typ II zu entwickeln. Mein Vater ist bereits erkrankt und spritzt seit einigen Jahren Insulin.

Wird dies also auch mein Schicksal werden?

Ich musste, ich wollte etwas unternehmen! Aber was sollte ich tun? Diäten würden mich nicht weiterbringen, soviel hat mein bisheriger Lebensweg bereits gezeigt.

Deswegen nahm ich mir vor, mich im ersten Schritt erstmal nur wirklich gesund zu ernähren und begann damit, zunächst Industriezucker aus meinem Leben zu verbannen und alles worin er enthalten ist. Konsumierte aber weiterhin Obst oder Honig, weil ich glaubte, diese Naturprodukte müssten gesund sein. So hatte ich das auch gelernt! Kohlenhydrate gehörten für mich zu diesem Zeitpunkt noch nicht in die Kategorie „Zucker“ deshalb waren Kartoffeln, Hülsenfrüchte, Bananen, Feigen, Datteln und vor allem Früchte weiterhin als „gesunde Nahrungsmittel“ erlaubt. Lediglich Teigwaren, Backwaren oder verarbeitete Getreideprodukte stufte ich als ungesund ein. Außerdem achtete ich darauf, möglichst naturbelassene Nahrungsmittel in Bio-Qualität zu verwenden und verbannte im nächsten Schritt jegliche Fertigprodukte oder industriell verarbeitete Nahrungsmittel aus meinem Repertoire. Anzumerken wäre an dieser Stelle, dass ich mich nie „grottenschlecht“ ernährte und Fast Food zum Beispiel immer schon gemieden hatte. Bedingt durch zahllose Diäten eignete ich mir im Laufe der Jahre ein ziemlich umfangreiches Wissen zu Nährstoffen an. Ich verfüge über detaillierte Kenntnisse zu Vitaminen, Mineralien, Fetten und Aminosäuren, hatte aber dem Zucker als Naturprodukt nicht die erforderliche Aufmerksamkeit gewidmet. Mein Wissen über Zucker war unvollständig und verschwindend gering.

Wie ging es weiter?

Schon sehr bald verspürte ich eine Verbesserung des Zustandes meiner Schuppenflechte und bekam Hoffnung. Etwas hatte sich verändert. Irgendwie, vielleicht instinktiv, erkannte ich, Zucker könnte der Auslöser gewesen sein. Die Verbannung des Zuckers war die deutlichste Veränderung, die ich vorgenommen hatte. Ich begann zu recherchieren und stieß dabei irgendwann auf Beiträge zu einer Ernährungsform mit ketogenem Stoffwechsel, fing an, mich mit dem Thema „Zucker“ intensiver zu beschäftigen und begann zu experimentieren. Könnte vielleicht diese Form der Ernährung für mich die Richtige sein? Vielleicht auch der Schlüssel zu all meinen Problemen, nämlich auch das Übergewicht loszuwerden, dessen Kampf dagegen ich zwischenzeitlich fast aufgegeben hatte. Oder sagen wir mal so, ich wusste keinen Weg ohne selbstkasteienden Verzicht auf Nahrung in Kombination mit Sport. Und mit Sport meine ich nicht meine 6 km lange Waldrunde, die durch zahlreiche Anstiege durchaus anspruchsvoll ist, sondern Ausdauersport bis zur Erschöpfung.

Ausprobieren war schon immer meine Devise, ich hatte nichts zu verlieren, nur unendlichen Optimismus. Radikal wurden jetzt alle KH aus meiner Küche eliminiert. Mein ehrgeiziges Ich kann sehr konsequent sein, wenn es will und ein vielversprechendes Ziel verfolgt.

Tja, was soll ich sagen, ich habe ihn gefunden, meinen Weg. Seit Oktober 2016 strebe ich einen ketogenen Lebensstil an. Es ist mein Weg in die Zukunft, eine gesunde Zukunft mit hoher Lebensqualität auf dem ich aber auch Fehler machen darf. Niemand ist perfekt. Nicht immer ist es mir seither gelungen, diesen Weg in aller Konsequenz zu gehen, weil das Leben einfach so ist, wie es ist. Aber ich bin überzeugt, den richtigen Weg gefunden zu haben, auf den ich bei allen Abstechern immer wieder zurückkehre. Ich verlasse ihn immer seltener, weil es mir so viel besser geht, wenn ich konsequent in Ketose lebe. Ich verfüge über eine nie da gewesene, mentale Stärke und erfreue mich bester Gesundheit.

Zwischenzeitlich ist meine als unheilbar geltende PSO (Psoriasis) vollständig abgeklungen. Nichts deutet mehr darauf hin, dass sie jemals ausgebrochen war. Lediglich die Dokumentation, die ich begleitend angefertigt habe, kann Zeugnis darüber ablegen. Die 100kg Marke habe ich deutlich unterschritten und ich bin sicher, dass ich irgendwann mein Idealgewicht erreichet haben werde. Mein Körper wird wissen, welches genau das ist und das wird für mein emotionales Ich akzeptabel sein.

Kalorienzähler, Bedarfsrechner, BMI’s, Keton- Messgeräte, Nährstoff- Apps und auch die Waage dienen mir zwar noch zu Informationszwecken und sind in diesem Zusammenhang sehr nützlich, bestimmen aber nicht mehr mein Leben. Heute bin ich überzeugt davon, dass mein Körper, dieses einzigartige Wunderwerk der Natur am besten weiß, was richtig ist und ich auch nicht dazwischen funken sollte, um es besser machen zu wollen. Das kann nur „Pfusch am Bau“ werden, verursacht durch den Eigentümer selbst. Vielmehr vertraue ich auf meine Selbstheilungskräfte und darin eingeschlossen auch die Abnahme von überschüssigem Gewicht, sobald diese Baustelle an der Reihe ist.

In regelmäßigen Abständen lasse ich meine Blutwerte bestimmen, um sicherzustellen, dass alles so ist, wie es sein soll.

In diesem Sinne …

Bilder (c) Claudia Zagorski

Schuppenflechte oder Psoriasis ist eine nicht-ansteckende Autoimmunkrankheit, die sich vor allem als entzündliche Hautkrankheit (Dermatose) manifestiert, darüber hinaus als eine nicht selten auch andere Organe betreffende Systemerkrankung, die vor allem die Gelenke und zugehörigen Bänder und angrenzenden Weichteile, die Augen, das Gefäßsystem, das Herz sowie die Genitalien betrifft. Darüber hinaus kann sie mit Diabetes mellitus und Schlaganfällen einhergehen; sie zeigt sich im Wesentlichen durch stark schuppende Hautstellen, häufig z. B. an Knien, Ellenbogen und an der Kopfhaut, oft mit starkem Juckreiz sowie Veränderungen an den Nägeln.

Hauptakteur beim Ausbruch der Krankheit ist das Immunsystem. Die Immunzellen reagieren bei einem Schuppenflechteschub wie bei einer Hautverletzung: Sie lösen Entzündungsreaktionen in der Haut aus und beschleunigen Prozesse zur Hauterneuerung. Darum bilden sich ständig übermäßig viele neue Hautzellen. Normalerweise erneuert sich die Oberhaut innerhalb von vier Wochen. Bei Patienten mit Schuppenflechte sind es nur drei bis vier Tage. (netdoktor.de)

Es ist daher besonders wichtig, das Immunsystem auch mit einer gesunden Ernährung zu unterstützen, und dem Körper mit ausreichend Erholung, Entspannung und vielleicht auch Meditation eine Auszeit vom täglichen Stress zu gönnen.
Auch verschiedene Medikamente können Auslöser für Psorasis-Schübe sein, allen voran Blutdrucksenker oder Schmerzmittel. Hier lohnt es sich immer wieder, die Notwendigkeit der Einnahme zu hinterfragen und ggf. nach Alternativen zu suchen.

Weltweit leiden etwa 125 Millionen, in Deutschland ca. 2 Millionen Menschen unter der Krankheit (2013); sie tritt in jedem Lebensalter auf, überwiegend jedoch im 2. bis 3. Lebensjahrzehnt (Typ I), seltener ab dem 5. Lebensjahrzehnt (Typ II). (Quelle: Wikipedia)

 

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