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Nahrungsmittelunverträglichkeiten: Ursachen, Symptome und Lösungen

  • Beitrag zuletzt geändert am:11. Februar 2025
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  • Lesedauer:13 min Lesezeit

Hast du nach dem Essen schon einmal Herzrasen, Blähungen, Kopfschmerzen oder plötzliche Müdigkeit verspürt und dich gefragt, woran das liegen könnte? Genau so ging es mir früher oft, bevor ich mich intensiv mit Nahrungsmittelunverträglichkeiten beschäftigt habe. Diese Symptome können auf eine Unverträglichkeit hinweisen, die sich oft nicht sofort zu erkennen gibt. Lass uns gemeinsam tiefer in das Thema eintauchen, um herauszufinden, wie du deinen Körper besser verstehst und unterstützen kannst.

Welche Nahrungsmittelunverträglichkeiten gibt es?

Es gibt verschiedene Arten von Unverträglichkeiten, jede mit spezifischen Ursachen und Symptomen. Hier sind die häufigsten:

Laktoseintoleranz

  • Ursache: Fehlen des Enzyms Laktase, das den Milchzucker (Laktose) abbaut.
  • Typische Lebensmittel: Milch, Joghurt, Käse.
  • Symptome: Blähungen, Bauchschmerzen, Durchfall, oft 30 Minuten bis 2 Stunden nach dem Essen.

Fruktosemalabsorption

  • Ursache: Probleme beim Transport von Fruktose im Darm.
  • Typische Lebensmittel: Obst wie Äpfel, Birnen, Fruchtsäfte, Honig.
  • Symptome: Bauchschmerzen, Blähungen, depressive Verstimmungen.

Histaminintoleranz

  • Ursache: Ungleichgewicht zwischen Histaminaufnahme und Abbau.
  • Typische Lebensmittel: Rotwein, gereifter Käse, Tomaten, Fischkonserven.
  • Symptome: Kopfschmerzen, Juckreiz, Schwindel.

Glutenunverträglichkeit (NCGS)

  • Ursache: Empfindlichkeit gegenüber Gluten.
  • Typische Lebensmittel: Weizen, Roggen, Gerste.
  • Symptome: Müdigkeit, Bauchschmerzen, Konzentrationsprobleme.

Sorbitintoleranz

  • Ursache: Schwierigkeit, den Zuckeralkohol Sorbit zu verdauen.
  • Typische Lebensmittel: Zuckerfreie Bonbons, Trockenfrüchte.
  • Symptome: Blähungen, Durchfall, Magenkrämpfe.
Frau mit Laktoseintoleranz bei Nahrungsmittelunverträglichkeiten sitzt mit Bauchschmerzen auf dem Sofa

Unverträglichkeit vs. Allergie: Was ist der Unterschied?

Oft werden Unverträglichkeiten mit Allergien verwechselt, doch sie unterscheiden sich grundlegend:

  • Unverträglichkeit: Hierbei handelt es sich um eine Reaktion des Verdauungssystems. Sie entsteht meist durch einen Mangel an bestimmten Enzymen oder eine Unfähigkeit, bestimmte Stoffe zu verarbeiten. Die Symptome sind oft weniger akut und umfassen Beschwerden wie Blähungen, Bauchschmerzen oder Müdigkeit.
  • Allergie: Eine Allergie ist eine Überreaktion des Immunsystems auf ein bestimmtes Lebensmittel. Bereits kleinste Mengen des Allergens können starke und teils lebensbedrohliche Symptome wie Atemnot, Hautausschläge oder Schwellungen auslösen.

Ein Ernährungstagebuch kann dir helfen, beide Fälle besser zu unterscheiden, aber eine ärztliche Abklärung ist entscheidend.

Symptome erkennen und dokumentieren

Die Symptome treten oft in direktem Zusammenhang mit bestimmten Lebensmitteln auf. Während manche Reaktionen sofort auftreten, können andere verzögert erscheinen. Ein Ernährungstagebuch kann dir helfen, die Auslöser zu identifizieren.

Was du in einem Ernährungstagebuch aufschreiben solltest

  • Genaue Uhrzeit und Art der Mahlzeit.
  • Zutaten und Zubereitungsweise (z. B. gekocht, gebraten, roh).
  • Auftretende Symptome und deren Intensität (z. B. leicht, mittel, stark).
  • Zeitlicher Abstand zwischen dem Essen und den Symptomen.
  • Zusätzliche Faktoren wie Stress, Schlaf oder Bewegung an diesem Tag.

Typische Symptome

  • Herzrasen
  • Bauchschmerzen und Blähungen
  • Kopfschmerzen oder Migräne
  • Hautreaktionen wie Rötungen oder Juckreiz
  • Müdigkeit und Konzentrationsprobleme
  • Brennen auf den Lippen oder der Zunge

Was du mit den Erkenntnissen machst

  • Muster erkennen: Welche Lebensmittel oder Kombinationen treten immer wieder im Zusammenhang mit Beschwerden auf?
  • Anpassung vornehmen: Diese Lebensmittel meiden oder auf alternative Zubereitungsarten umsteigen, prüfen wie sich die Symptome verändern.
  • Zielgerichtet testen: Mit kleinen Mengen experimentieren, um die individuelle Verträglichkeit genauer einzugrenzen.

Wie kann die ketogene Ernährung helfen?

Keto als antientzündliche Ernährung

Die ketogene Ernährung ist von Natur aus antientzündlich. Durch den Verzicht auf Zucker, Gluten und stark verarbeitete Lebensmittel werden entzündungsfördernde Prozesse im Körper reduziert. Gleichzeitig liefert sie dem Körper gesunde Fette und entzündungshemmende Nährstoffe, die helfen, den Darm zu regenerieren und das Immunsystem zu entlasten. Diese Eigenschaften machen Keto besonders geeignet für Menschen mit Nahrungsmittelunverträglichkeiten.

Tipp: Lies meinen Artikel „Keto sinnvoll auffetten“, um mehr darüber zu erfahren, wie gesunde Fette deinen Körper unterstützen können.

1. Darmgesundheit fördern

Die ketogene Ernährung verzichtet auf entzündungsfördernde Lebensmittel wie Zucker und Gluten, die den Darm belasten können. Stattdessen kommen ballaststoffreiche Gemüse und gesunde Fette wie Kokosöl oder Olivenöl auf den Teller. Diese unterstützen die Darmflora und helfen, die Darmschleimhaut zu stärken.

2. Lösungen für Unverträglichkeiten

  • Laktoseintoleranz: Viele ketogene Rezepte sind milchfrei oder verwenden Alternativen wie Mandel- oder Kokosmilch.
  • Fruktosemalabsorption: Keto hilft, da der Fokus auf fruktosearmen Gemüse wie Zucchini oder Gurke liegt.
  • Glutenunverträglichkeit: Glutenfreie Alternativen sind integraler Bestandteil der ketogenen Ernährung. Es gibt viele leckere glutenfreie Backrezepte im Blog: Brot und Kuchen Rezepte.
  • Histaminintoleranz: Die ketogene Ernährung kann helfen, indem frische, unverarbeitete Lebensmittel bevorzugt werden. Lebensmittel mit hohem Histamingehalt wie gereifter Käse oder Fischkonserven können vermieden werden, wodurch Symptome wie Kopfschmerzen und Juckreiz reduziert werden können.

3. Intuitive Ernährung lernen

Die ketogene Ernährung führt dich zurück zu natürlichen, unverarbeiteten Lebensmitteln. Durch die Reduktion auf das Wesentliche lernst du, wieder besser auf deinen Körper zu hören und auf individuelle Bedürfnisse einzugehen. Ich habe zum Beispiel festgestellt, dass mein Körper auf verarbeitete Lebensmittel oder bestimmte Zubereitungsarten unterschiedlich reagiert und ich manche Lebensmittel wie Zwiebeln nur in winzigen Mengen gut vertrage. Das kannst du nur lernen, wenn du dich und dein Essverhalten ganz genau beobachtest und insbesondere am Anfang alles aufschreibst.

4. Rezepte ausprobieren

Einige meiner liebsten glutenfreien und zuckerfreien Rezepte sind nicht nur lecker, sondern auch ideal für Menschen mit Unverträglichkeiten:

Diagnose und Behandlung

Wenn du einen Verdacht auf eine Unverträglichkeit hast, lass dies von einem Arzt abklären.

Mögliche Tests

  • Atemtests für Laktose und Fruktose
  • Bluttests für Histaminintoleranz
  • Eliminationsdiäten zur Selbstbeobachtung

Was du tun kannst

  • Setze auf natürliche, unverarbeitete Lebensmittel.
  • Nutze Enzympräparate bei Bedarf, z. B. Laktase-Tabletten.
  • Stärke deine Darmflora mit Probiotika.

Meine persönliche Erfahrung

Ich habe selbst eine Zeit lang ein Ernährungstagebuch geführt und mithilfe von Eliminationsdiäten herausgefunden, welche Lebensmittel ich gut vertrage. Dabei habe ich zum Beispiel bemerkt, dass ich Blumenkohl nur gebraten gut vertrage, während er gekocht oder roh bei mir zu Beschwerden führt. Diese Erkenntnis hat mir geholfen, meine Ernährung anzupassen und bewusster zu essen.

Die Regeneration des Darmes

Nahrungsmittelunverträglichkeiten müssen kein Dauerzustand bleiben. Mit der ketogenen Ernährung kannst du nicht nur deinen Darm regenerieren, sondern auch zu mehr Energie und Wohlbefinden finden. Wichtig ist, geduldig mit dir selbst zu sein und auf deinen Körper zu hören. Und wenn es deinem Darm wieder besser geht, verschwinden ganz oft auch die Unverträglichkeiten.

Wusstest du, dass diese Unverträglichkeiten und der Reizdarm bzw Leaky Gut (durchlässiger Darm) eine von vielen Ursachen für das Lipödem ist? Lies gerne hier mehr darüber: Leaky Gut und Dünndarmfehlbesiedlung

Hast du schon Erfahrungen mit der ketogenen Ernährung bei Unverträglichkeiten gemacht? Teile sie gerne in den Kommentaren! Ich freue mich darauf, von dir zu lesen.

Alles Liebe, Karen

Weiterführende Links

  • Keto und der Darm – Was bewirkt ketogene Ernährung für die Darmgesundheit (Quelle)
  • Meine Keto Erfahrung: 2 Jahre ohne Kohlenhydrate (Quelle)
  • Ernährung bei Histamin-Intoleranz (Quelle)

Karen Wiltner
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