„Ich esse kaum und nehme nicht ab – was mache ich falsch?“ – Wenn du dir diese Frage stellst, bist du nicht allein. Viele Frauen in meiner Community erleben genau das: Du bist in Ketose, gibst dein Bestes, willst alles richtig machen – und trotzdem reagiert dein Körper nicht. Keine Veränderung auf der Waage. Keine sichtbare Belohnung. Und du fragst dich: „Wieso funktioniert das bei mir nicht?“
Was viele nicht wissen:
Der Körper braucht Sicherheit.
Nicht Disziplin. Nicht Druck. Sondern das tiefe Gefühl, dass alles okay ist – dass keine Gefahr mehr droht.
Denn dein Körper ist kein Motor, der einfach läuft, wenn du ihm das richtige „Futter“ gibst. Dein Körper ist ein Schutzsystem. Und dieses System funktioniert nur, wenn es sich sicher fühlt.
In diesem Artikel erfährst du, warum der Körper Sicherheit braucht, um loslassen zu können – und wie dein innerer Neandertaler dich dabei vielleicht gerade unbewusst bremst.
Dein Körper ist keine Maschine – sondern dein Zuhause
Wir leben heute in einer Welt voller Regeln, Diäten, Deadlines und Stress. Und oft behandeln wir unseren Körper genauso:
Wie eine Maschine, die gefälligst funktionieren soll, wenn man ihr die richtigen „Befehle“ gibt.
- Weniger essen → Gewicht verlieren.
- Sport machen → Fett verbrennen.
- Keto starten → Kilos purzeln.
Doch dein Körper ist keine Maschine. Er ist ein hochsensibles, fein abgestimmtes Schutzsystem.
Und er fragt nicht: „Was will sie?“
Er fragt: „Bin ich sicher?“
Wenn die Antwort auf diese Frage Nein ist – dann wird er auf Sparflamme gehen. Und zwar aus purer Liebe zu dir. Klingt paradox, oder?
Dein Körper braucht Sicherheit: In dir steckt ein kleiner Neandertaler
Stell dir vor, dein Körper trägt immer noch ein altes Betriebssystem in sich.
Ein uraltes Programm aus der Steinzeit.
Damals bedeutete Stress oft:
- Gefahr durch wilde Tiere
- Kälte, Hunger, Vertreibung
- soziale Ausgrenzung = Lebensgefahr
Und genau deshalb hat dein Körper gelernt:
„Wenn es gefährlich ist, halte alles fest – vor allem Energie und Fettreserven.“
Denn damals war Fett ein Schutzpolster fürs Überleben. Und dieses Programm läuft noch heute in uns. Auch wenn die Gefahr heute anders aussieht.
Heute ist es vielleicht:
- Ein voller Terminkalender
- Überforderung im Alltag
- Selbstzweifel oder Scham
- Ein Mangel an echter innerer Ruhe
Doch für deinen inneren Neandertaler ist das alles das Gleiche: Stress = Gefahr = „Hilfe, ich werde sterben!“.
Und darauf reagiert er mit: Festhalten. Nicht loslassen. Nicht abnehmen. Nicht verdauen. Nicht schlafen.
Nicht vertrauen.
Äußere Sicherheit vs. inneres Sicherheitsgefühl
Vielleicht sagst du jetzt:
„Aber ich habe doch alles – ein Zuhause, genug zu essen, niemand bedroht mich.“
Ja, vielleicht ist äußerlich alles da, was du brauchst. Und trotzdem fühlst du dich innerlich oft nicht sicher.
Vielleicht fühlst du dich ständig getrieben.
Du denkst: „Ich muss mehr tun, sonst falle ich zurück.“
Ein ruhiger Moment fühlt sich nicht erholsam an, sondern gefährlich – als würdest du etwas verpassen oder versagen.
Vielleicht bist du hart zu dir selbst.
Du hörst innerlich: „Du musst dich nur mehr anstrengen – dann klappt es auch mit dem Abnehmen.“
Lob und Selbstmitgefühl klingen für dich fremd, weil du gelernt hast, dich über Leistung zu definieren. Und wenn du nichts leistest (= abnimmst), dann fühlst du dich als Versager.
Vielleicht ist dein Nervensystem immer in Alarmbereitschaft.
Du bist oft angespannt, wachsam, reagierst schnell gereizt oder überfordert – und manchmal spürst du dich kaum noch.
👉 Das ist häufig ein Zeichen von chronischem Stress – und kann sogar in Dissoziation übergehen:
Du funktionierst zwar, aber du fühlst dich innerlich wie abgeschnitten. (Kennst du das Gefühl, wenn du vor dem Kühlschrank stehst und dich eigentlich wie von außen dabei beobachtest, wie du dir etwas zu essen nimmst? Das ist Dissoziation.) Dein Körper lebt im Überlebensmodus.
Lies vielleicht auch hier: Wenn der Körper nicht mehr kann – Die stille Sprache deines Nervensystems
Vielleicht spürst du nie: „Ich darf einfach sein.“
Du fragst dich: „Bin ich so, wie ich bin, wirklich genug?“
Selbst beim Essen, beim Ausruhen oder beim Genießen fühlst du oft Schuld oder das Gefühl, dich rechtfertigen zu müssen.
👉 Dann fehlt dir nicht äußere Sicherheit – sondern das innere Gefühl von emotionaler Sicherheit.
Dein Körper unterscheidet nicht zwischen echter Gefahr und gefühlter Unsicherheit. Für ihn ist beides gleich belastend.
Und genau deshalb braucht es für wahre Veränderung mehr als eine neue Ernährung.
Es braucht Vertrauen. Nähe. Achtsamkeit. Mitgefühl.
Es braucht einen Moment, in dem du sagst:
„Ich sehe dich, Körper. Ich bin für dich da. Du bist sicher.“
Was dein Körper braucht, um sich sicher zu fühlen
Wenn du dir wünschst, dass dein Körper loslässt – dann braucht er zuerst die Erlaubnis zu entspannen.
Hier ein paar Impulse, was du ihm schenken kannst:
✨ Rituale der Ruhe: kleine Inseln im Alltag (Atemübungen, Journaling, ein heißer Tee mit Kerze)
✨ Liebevolles Essen: nicht „nur“ ketogen, sondern warm, weich, nährend – ohne Druck
✨ Verlässlichkeit: regelmäßige Mahlzeiten, sanfte Routinen
✨ Berührung & Nähe: eine Massage, Kuscheln mit einem Haustier, Umarmungen
✨ Freundliche Gedanken: innere Worte wie „Ich bin sicher“, „Ich bin okay“, „Ich darf langsam machen“
Du musst dafür nichts Großes leisten. Schon kleine Impulse können deinem Nervensystem signalisieren:
„Du bist hier. Du bist sicher. Du darfst loslassen.“
Lies gerne hier: 11 wirksame Strategien für emotionalen Ausgleich bei Stress – Deinen Weg zur inneren Ruhe finden
Was das mit der ketogenen Ernährung zu tun hat
Die ketogene Ernährung kann dich wunderbar dabei unterstützen, dich stabiler, klarer und energiegeladener zu fühlen – aber nur dann, wenn du sie nicht als neue Diät oder Disziplinprojekt verwendest.
Denn auch hier gilt:
Wenn du dich in der Keto-Phase überforderst, zu wenig isst, dich selbst ständig kontrollierst oder in Angst verfällst („Es funktioniert nicht bei mir!“) – dann fühlt sich dein Körper wieder bedroht. Und dein kleiner Neandertaler springt sofort an.
➡️ Das hat nichts mit „Versagen“ zu tun.
➡️ Es ist eine Einladung: Deinen Körper liebevoller zu begleiten.
Sicherheit ist das Fundament für Veränderung
Bevor dein Körper loslassen kann – Gewicht, Anspannung, alte Muster – braucht er ein klares JA von dir:
„Du bist nicht mehr in Gefahr. Du musst nicht mehr kämpfen. Du bist sicher.“
Dieses Gefühl von Sicherheit entsteht nicht durch Kalorienzählen oder Disziplin. Es entsteht durch Verbindung. Durch Weichheit. Durch Mitgefühl. Mitgefühl von dir für dich selbst.
Vielleicht darfst du ab jetzt einen neuen Satz an den Anfang deiner Veränderung stellen:
🧡 „Ich muss nicht kämpfen. Ich darf vertrauen.“
🧡 „Mein Körper weiß, was er tut – wenn ich ihn lasse.“
🧡 „Sicherheit ist mein Schlüssel.“
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Was bedeutet Sicherheit für dich? Wann fühlst du dich wirklich geborgen – in dir selbst?
Ich freue mich von dir zu lesen 💌

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