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Knochenbrühe – Wenn Nahrung eigentlich Medizin ist

  • Beitrag zuletzt geändert am:29. Januar 2025
  • Beitrags-Kommentare:24 Kommentare
  • Lesedauer:10 min Lesezeit

Medizin oder Genuss? Bei dem Wort Medizin denken viele an etwas Unangenehmes. Ich erinnere mich gut an die Worte meiner Mutter: „Medizin, die wirkt, schmeckt nicht!“ Doch was, wenn Nahrung selbst zur Medizin wird? Knochenbrühe ist ein perfektes Beispiel dafür – früher ein Heilmittel unserer Großeltern, heute wiederentdeckt als wahres Superfood.

Wirkung und Einsatzbereiche

Knochenbrühe wird bei zahlreichen Beschwerden empfohlen, da sie eine Vielzahl an gesundheitlichen Vorteilen bietet:

  • Erkältungen: Unterstützt durch ihre wärmenden Eigenschaften und fördert die Genesung.
  • Kopfschmerzen: Kann durch die enthaltenen Elektrolyte zur Linderung beitragen.
  • Schwindelgefühl: Die Mineralien helfen, den Flüssigkeits- und Elektrolythaushalt auszugleichen.
  • Müdigkeit: Liefert wertvolle Nährstoffe, die den Energiestoffwechsel ankurbeln.
  • Darmerkrankungen: Gelatine und Glutamin stärken die Darmschleimhaut und fördern die Heilung.
  • Arthritis: Chondroitin und Glucosamin tragen zur Linderung von Gelenkschmerzen bei.
  • Osteoporose: Enthält Calcium und andere Mineralien, die die Knochengesundheit fördern.
  • Muskelfunktionsstörungen: Aminosäuren wie Glycin unterstützen die Muskelregeneration.

Zusätzlich soll Knochenbrühe das Immunsystem nachhaltig stärken, die Haut glätten, Haare kräftigen und sogar Cellulite reduzieren. Ihre vielseitige Wirkung macht sie zu einem echten Superfood.

Knochenbruehe selber machen

Hausgemachte Knochenbrühe

Knochenbrühe galt schon immer als Medizin. Sie enthält wichtige Mineralstoffe und in Muskelfleisch enthaltene Eiweiße wie Gelatine und Kollagen.
4.84 von 31 Bewertungen
Vorbereitung 10 Minuten
Zubereitung 4 Stunden
Gesamtzeit 4 Stunden 10 Minuten
Allergene enthält Sellerie
Portionen 8 Portionen
kcal pro Portion 24 kcal

Zutaten
  

Hauptzutaten

  • 2 kg Rinderknochen (Markknochen, Beinscheiben, Bio-Qualität)
  • 200 ml Apfelessig
  • Gewürze (Pfeffer, Liebstöckel, Lorbeer, Kurkuma)
  • 4 l Wasser

Optionales Gemüse

  • 4 Karotten (optional)
  • 4 Petersilienwurzel (optional)
  • 1 Bund Petersilie (optional)
  • 2 Stück Lauch (optional)
  • 1/2 Knollensellerie (optional)
  • 4 Zwiebel (optional)
  • 2 Stangensellerie (optional)

Anleitungen
 

Zubereitung im Kochtopf

  • Die Knochen in einen großen Topf geben und mit Wasser auffüllen. Zum Kochen bringen.
  • Das Gemüse grob zerkleinern und zusammen mit den Kräutern und Gewürzen in den Topf geben.
  • Die Brühe 4-6 bei kleiner Hitze köcheln lassen, um alle Nährstoffe zu extrahieren.
  • Knochen und Gemüse aus der Brühe entfernen. Die Brühe durch ein Sieb abseihen und in Gläser füllen.

Zubereitung im Slow Cooker

  • Knochen und Gemüse in den Slow Cooker geben und mit Wasser auffüllen.
  • Auf hoher Stufe das Wasser zum Kochen bringen, dann auf niedriger Stufe mindestens 8 Stunden köcheln lassen. Bis zu 24 Stunden sind möglich.

Notizen

Tipp: Je länger die Brühe kocht, desto nährstoffreicher wird sie und desto fester wird sie beim Abkühlen.

DEINE PRIVATEN NOTIZEN

Nährwerte pro Portion

Serving: 400g | kcal: 24kcal | KH: 2g | EW: 2.8g | Fett: 12g | Skaldeman: 2.5
Hast Du das Rezept ausprobiert?Teile auf Instagram gerne ein Foto mit mir: @karenwiltner

Was steckt in der Knochenbrühe?

Durch das lange Kochen der Rinderknochen werden viele wertvolle Inhaltsstoffe freigesetzt:

  • Mineralstoffe: Natrium, Kalium, Calcium, Phosphor, Magnesium, Eisen
  • Vitamine: A, E, B1, B2, B3, B6 und C
  • Aminosäuren:
    • Prolin: Wichtiger Baustein für Kollagen und Bindegewebe
    • Glycin: Zentraler Bestandteil von Proteinen und Stoffwechselprozessen
    • Glutamin: Unterstützt die Heilung der Darmschleimhaut
  • Chondroitin und Glucosamin: Hilfreich bei Arthritis und Gelenkschmerzen
  • Salze und Elektrolyte: Regulieren den Flüssigkeitshaushalt

Interessanterweise enthält die Brühe auch Vitamin C, was erklärt, warum Eskimos trotz ihrer einseitigen Ernährung keine Mangelerscheinungen hatten. Sie nutzten alles vom Tier und kochten Fleisch, Knochen und Gräten aus. (Quelle)

Zusätzliche gesundheitliche Vorteile der Knochenbrühe

1. Darmgesundheit und Immunsystem

Knochenbrühe enthält Gelatine und Glutamin, die die Darmschleimhaut regenerieren und stärken. Das hilft insbesondere bei Leaky-Gut-Syndrom und anderen Magen-Darm-Beschwerden. Da der Darm eng mit dem Immunsystem verknüpft ist, profitiert auch unsere Abwehrkraft.

2. Entzündungshemmende Eigenschaften

Die enthaltenen Aminosäuren wie Glycin und Prolin haben entzündungshemmende Wirkungen. Das macht Knochenbrühe besonders wertvoll bei chronischen Erkrankungen wie Arthritis oder Autoimmunerkrankungen.

3. Verbesserte Schlafqualität und Entspannung

Glycin, eine Aminosäure in der Knochenbrühe, fördert einen tieferen Schlaf und hilft, den Körper zu entspannen. Ein wärmender Becher vor dem Schlafengehen kann wahre Wunder wirken.

4. Stärkere Knochen und Gelenke

Chondroitin, Glucosamin und Kalzium aus der Brühe tragen zur Stärkung der Knochen bei und verbessern die Gelenkfunktion. Das kann besonders für Menschen mit Osteoporose oder Gelenkschmerzen hilfreich sein.

5. Strahlende Haut und gesundes Haar

Die Kollagenbestandteile in der Brühe fördern eine gesunde Haut und reduzieren Falten. Auch das Haar wird kräftiger und glänzender durch die regelmäßige Zufuhr dieser Nährstoffe.

Meine erste Erfahrung mit Knochenbrühe

Nachdem ich von diesen beeindruckenden Eigenschaften hörte, war ich neugierig. Doch gleichzeitig dachte ich an den Satz meiner Mutter – „wenn es gesund ist, schmeckt es wahrscheinlich nicht“. Ich wollte es selbst ausprobieren und machte mich daran, meine erste Knochenbrühe zu kochen.

Wie schmeckt Knochenbrühe?

Ich war überrascht: Sie schmeckt würzig, kraftvoll und äußerst angenehm. Ganz anders als erwartet – kein bisschen wie „Medizin“! Die Brühe kann pur getrunken oder als Basis für Suppen und andere Gerichte genutzt werden. Mit etwas Salz oder zusätzlichem Gemüse wird sie noch vielseitiger.

Lagerung und Verwendung

Nach dem Kochen sollte die Brühe schnell abgekühlt werden, um Bakterienwachstum zu vermeiden. Dazu den Topf in ein kaltes Wasserbad stellen. Die Brühe kann in kleinen Portionen eingefroren oder bis zu einer Woche im Kühlschrank gelagert werden.

Die Fettschicht, die sich oben bildet, ist normal und schützt die Brühe vor Oxidation. Sollte sie jedoch ranzig riechen, entsorge sie.

Ein neues Ritual

Ich habe beschlossen, mir täglich eine Portion Knochenbrühe zu gönnen und bin gespannt auf die langfristigen Effekte. Ob Haut, Haare oder Energielevel – ich werde es beobachten.

Wie nutzt ihr eure Knochenbrühe? Lasst es mich wissen!

Alles Liebe, Karen
Karen Wiltner
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