EMS Training mit Lipödem – ja, ich probiere immer wieder etwas Neues. Mit der ketogenen Ernährung habe ich ernährungstechnisch meinen Weg gefunden, und ich glaube, hier gibt es nicht mehr viel zu optimieren. Ich habe knapp 50kg abgenommen und so gut wie kein Wasser in den Beinen. Jetzt suche ich nach Möglichkeiten, die Haut noch weiter zu straffen und vielleicht sogar Muskeln aufzubauen, ohne das Lipödem wieder zu ärgern, und evtl. noch weiter das Lipödem-Fett abzunehmen. Klingt utopisch, aber das dachte ich über das Abnehmen bei Lipödem ja auch mal.
Sportlich gesehen habe ich schon viel versucht, ich hatte mit Laufen angefangen, dann doch relativ schnell festgestellt, dass das (noch) nicht meine Sportart ist. Jeder Arzt und Heilpraktiker meint, Laufen wäre das Beste für mich, ich allerdings komme da einfach (noch) nicht ran. Vor allem, weil es irgendwie so zeitaufwendig ist. Doch was kommt sonst noch so in Frage?
Krafttraining im Fitnessstudio
Ich war auch lange Zeit (2016 war es glaub ich) in einem renommierten und auch teuren Fitnessstudio hier in Dresden. Ich hatte nicht das Gefühl, dass bei dem Training dort 3x pro Woche irgendwas besser wurde oder ich mehr Kraft bekam. Im Gegenteil, ich hatte eher das Gefühl, immer weiter aufzuschwemmen. Das liest man ja oft, dass Krafttraining bei Lipödem kontraproduktiv ist und am besten gelassen werden sollte. Das hatte ich dann auch getan.
Rad fahren
Im Frühjahr diesen Jahres – seit einem Seminarwochenende bei meiner NLP-Ausbildung – fing ich dann an, jeden Weg in der Stadt mit dem Fahrrad zurückzulegen, statt mit den öffentlichen Verkehrsmitteln. So habe ich bereits jeden Tag durch die Fahrt auf Arbeit jede Menge Bewegung, die gut für den Kreislauf ist. Auf dem Weg zur Arbeit fahre ich jeden Tag einen kleinen Berg hoch, bei dem mein Puls regelmäßig auf 190 geht (keine Sorge, meine maxHF ist bei 210-215, hab ich mal gemessen). Anfangs bin ich diesen Berg im 1. bzw. 2. Gang meines 8-Gang-Trekkingrades hochgefahren und wäre am liebsten abgestiegen, um zu schieben. Inzwischen fällt mir das sehr viel leichter, und an guten Tagen fahre ich sogar im 5. Gang da hoch. Fertig bin ich dann zwar immer noch, aber das wird ja vielleicht auch noch besser mit der Zeit.
EMS Training
Dann habe ich mich im Mai diesen Jahres bei 20 minutes in Dresden* für ein EMS-Probetraining angemeldet. Meine Tochter, die ja in Leipzig Sportwissenschaft studiert, erzählte mir davon. Und ich dachte, das könnte vielleicht etwas für mich sein.
EMS steht für „Elektro-Myo-Stimulation“. Die Muskulatur wird durch elektrische Impulse stimuliert, angeregt und beim Training unterstützt. Daher ist dieses Training besonders effektiv und effizient. Die Elektrostimulation erreicht tiefer liegende Muskelschichten, die durch normales Training nicht erreicht werden.
20 Minuten EMS Training sollen so effektiv wie mehrere Stunden Krafttraining im Fitnessstudio sein. Außerdem sollen dabei alle Muskelschichten, also auch die tieferliegenden und kleinen Muskeln aktiviert werden, was ja bei einem isolierten Training an Geräten eher nicht so möglich ist. EMS Training mit Lipödem, ob das wohl funktioniert?
Also bin ich dahin, und hab es ausprobiert. Und wer mir auf Facebook bereits seit einer Weile folgt weiß: Ich bin dabei geblieben. Die Atmosphäre in dem von mir gewählten Studio ist super. Ich habe mir einen regelmäßigen Termin gesetzt, einmal pro Woche immer gleich 7:30 Uhr, also noch vor der Arbeit. So hat der Terminkalender keine Chance, mir wegen kurzfristigen Meetings oder dergleichen das Training zu vermasseln. Und ich habe einen festen Termin im Kalender, was dafür sorgt, dass ich da auch wirklich hingehe. Bei solchen Geschichten wie im Fitnessstudio, wo ich sage ich gehe hin, wenn ich Zeit habe, lasse ich doch öfter mal ein Training ausfallen. Und dann noch eins, und noch eins, und noch eins … Um dann wieder ins trainieren zu kommen, muss man den inneren Schweinehund schon ordentlich überwinden. Mit dem festen Termin im Studio ist das überhaupt kein Problem.
Personal Trainer
Beim EMS Training trainiert man nie alleine, sondern immer unter Anleitung eines Personal Trainers. Auch das war ein Grund, warum ich mich dafür entschieden habe. Das macht das EMS Training zwar teurer, aber wesentlich effektiver. Denn ich würde niemals in einem Training an Geräten in einem Fitnessstudio so derart an meine Grenzen gehen wie hier mit einem Personal Trainer. Noch dazu sind allesamt super sympathisch, so dass es gleich noch viel mehr Spaß macht, sich völlig auszupowern – und in der nächsten Woche wiederzukommen.
Durch meinen Job im Büro habe ich öfter mal Rücken- oder Nackenschmerzen. Wenn das mal wieder der Fall ist, kann ich das beim Training sagen und die Übungen werden direkt darauf ausgerichtet. Ich hatte es schon mehrmals, dass ich mit einem verspannten Nacken zum EMS gegangen bin, und ohne Nackenschmerzen das Studio wieder verließ.
EMS Training mit Lipödem
Doch jetzt die spannende Frage: Was bringt das EMS Training mit Lipödem? Man liest ja bei Facebook in diversen Gruppen inzwischen häufiger darüber, und auch, dass viele da nicht so den Erfolg sehen und wieder aufhören. Nun weiß ich nicht, in welchen Studios die trainieren, wie oft die Leute da wirklich hingegangen sind (von einmal Training wird natürlich nichts), und wie das Training da aufgebaut ist. Mein Fazit dazu ist jedenfalls: Es hilft, wenn auch vielleicht anders und langsamer als man denkt.
Ich habe seit Beginn mit dem EMS Training in knapp 4 Monaten 5cm Oberschenkelumfang (also je Bein) verloren, ohne dabei weniger zu wiegen. Und 5cm sind schon echt eine Menge bei mir. Auch merke ich, dass die Grenze, ab der sich ab und an mal Wasseransammlungen bilden im Bein, immer weiter nach oben steigt vom Knöchel zum Knie. Meine Knöchel schwellen also inzwischen gar nicht mehr an, das beginnt erst in etwa der Hälfte des Unterschenkels. Also auch hier verändert sich etwas, und möglicherweise wird das Lymphsystem durch die verbesserte Muskulatur, verbesserte Muskelpumpe und vor allem die verbesserte Tiefenmuskulatur optimaler unterstützt. Das ist nur eine Theorie von mir, aber anders kann ich es mir nicht erklären.
Das heißt für mich: Immer schön konsequent weitermachen und weiter beobachten, was passiert. Ich bin jedenfalls zuversichtlich, dass ich hier mit dem EMS Training mit Lipödem noch viele Fortschritte erzielen kann, was das Straffen der Haut, den Aufbau von Tiefenmuskulatur und Unterstützung des Lymphsystems tun kann.
EMS Kraft Training – Kein Muskelkater
Beim EMS Krafttraining führt man nach Anleitung des Trainers verschiedene Übungen aus, langsam und kontrolliert. Viele Bewegungen hintereinander sind nicht notwendig, da der Strom ja ebenfalls die Muskeln aktiviert. Was immer wieder drankommt sind Kniebeuge, Lunges, Ruderbewegungen und ähnliches. Also alles machbar, auch wenn man noch nicht so sportlich ist.
Nach dem super anstrengenden Krafttraining, bei dem mein Puls auch gerne mal die 190 ansteuert, bin ich regelmäßig fix und fertig. Oftmals kann ich die letzten Übungen kaum noch richtig ausführen, weil die Kraft fehlt, und auch das Radfahren im Anschluss fällt schwer. So richtigen üblen Muskelkater habe ich allerdings nie. Manchmal spüre ich am nächsten Tag schon die Anstrengung, aber es ist kein richtiger Muskelkater. Wir haben im Studio lange darüber philosophiert, und möglicherweise ist das eine Auswirkung der ketogenen Ernährung. Auf jeden Fall sehe ich das als einen Punkt an, warum das EMS Training mit Lipödem funktioniert, im Gegensatz zum Krafttraining im Fitnessstudio.
EMS Cardio Training
Als zusätzliche Unterstützung für den Stoffwechsel und das Herz-Kreislaufsystem gibt es in meinem Studio EMS Cardio auf dem Crosstrainer. Das ist echt viel anstrengender als es aussieht, aber super effektiv. Beim ersten Mal brauchte ich nach jeweils 5 Minuten eine kurze Pause, um etwas zu trinken, inzwischen laufe ich die 20 Minuten auf dem Crosstrainer „locker“ durch. Dabei wird mit Intervallen trainiert, als wenn man immer mal den Berg hoch und wieder runter laufen würde. Auch da habe ich mich von anfangs 3,2km in 20 Minuten auf 4km steigern können. In aus meiner Sicht relativ kurzer Zeit. Auch hier sind die letzten Minuten sowas von anstrengend … das liegt aber auch daran, dass die Personaltrainer einen Heidenspaß daran haben, immer wieder die Frequenz des Stromes nach oben anzupassen. Auf einem normalen Laufband jedenfalls hätte ich da schon jedes Mal die Segel gestrichen …
Eigentlich müsste ich jetzt mal gucken, ob ich in 20 Minuten auch draußen oder auf dem Laufband jetzt 4km laufen könnte … letztes Jahr bei der REWE Team Challenge hab ich für 5km ja knapp 45 Minuten benötigt. Mal sehen, wenn mich irgendwann mal die Motivation dazu überkommt, mach ich das mal.
Vielleicht ist der Grund, warum ich durch das EMS Training noch einmal so sehr an Umfang an den Beinen verlieren konnte, ja auch das Cardio-Training? Denn ich habe schon von vielen gehört, dass deren Studios das nicht anbieten, und sie eben nicht solche Fortschritte verzeichnen konnten. Und vielleicht sind es ja auch hier wieder die Personaltrainer in meinem Studio, die auch während des Trainings immer mal einen Spaß machen, oder mir während des Laufens auf dem Crosstrainer einfach was erzählen, auch wenn ich dann irgendwann außer Puste bin und nicht mehr mitreden kann.
Mein Fazit
Mein Fazit insgesamt: Ich liebe das wöchentliche Training in meinem Studio bei 20 minutes in Dresden und werde da wohl noch eine ganze Weile hingehen. Die Personal Trainer sind absolut sympathisch, kompetent und treiben jeden zu immer besseren Leistungen. So soll das sein, und so macht es Spaß! EMS Training mit Lipödem in Verbindung mit ketogener Ernährung kann ich nur empfehlen! Man sollte dabei allerdings nicht vergessen, vor und nach dem Training reichlich Wasser mit Salz zu trinken. Wenn man während des Trainings mit dem Kreislauf zu kämpfen hat, dann liegts an den fehlenden Elektrolyten!
Ich kann Euch nur empfehlen, probiert es einfach mal aus und berichtet gerne, was ihr vom EMS Training mit Lipödem haltet.
Noch ein paar Bilder
* Dieser Artikel enthält unbezahlte Werbung. Ich bezahle meine Beiträge bei 20 Minutes komplett selbst und werde hierfür nicht gesponsort.
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