Was früher ganz normal war, muss heute erst mit Studien bewiesen werden. Doch eines bleibt bestehen: Eine natürliche Ernährung ist der Schlüssel zu Gesundheit und Wohlbefinden.
Über Jahrzehnte hinweg haben Ernährungsexperten uns immer wieder erzählt, welche Lebensmittel gesund oder gefährlich sind. Butter war lange Zeit der Bösewicht, während Margarine als vermeintlich gesunde Alternative galt. Später stellte sich heraus, dass die enthaltenen Transfette tatsächlich schädlich sind, während Butter von Natur aus viele wertvolle Nährstoffe enthält und Herzkrankheiten sogar vorbeugen kann.
Doch warum brauchen wir für etwas, das früher ganz normal war, erst wissenschaftliche Beweise? Unsere Großeltern haben sich intuitiv auf eine natürliche Ernährung verlassen – mit Knochenbrühe, Quark, frischen Lebensmitteln und ohne industrielle Verarbeitung. Sie hatten kein Internet, keine Ernährungsratgeber und keine „Superfoods“ aus fernen Ländern. Und trotzdem (oder gerade deshalb?) sind viele von ihnen gesund alt geworden.
Die Ernährung von damals vs. die Industrie von heute
Heute gibt es zu fast jedem Lebensmittel zwei gegensätzliche Meinungen. Die einen loben es als gesund, die anderen verteufeln es. Währenddessen profitiert die Lebensmittelindustrie von unserer Verunsicherung:
- Pharmaunternehmen verdienen an Medikamenten gegen ernährungsbedingte Krankheiten.
- Fitnessstudios verkaufen Shakes und Nahrungsergänzungsmittel.
- „Gesunde“ Fertigprodukte sind oft nur Marketing, aber kaum natürlich.
Es ist kaum noch möglich, zwischen echten Ernährungsempfehlungen und profitgetriebenen Interessen zu unterscheiden. Werbung und geschicktes Marketing haben uns davon überzeugt, dass wir ohne spezielle Diäten, Nahrungsergänzungen oder künstlich hergestellte Lebensmittel nicht gesund bleiben können.
Doch immer mehr Menschen stellen sich die Frage: Warum gibt es trotz all dieser angeblich so gesunden Lebensmittel immer mehr Zivilisationskrankheiten? Warum steigt die Zahl der Menschen mit Übergewicht, Diabetes und Herz-Kreislauf-Erkrankungen, obwohl wir doch so gut über gesunde Ernährung informiert sind?
Was bleibt also noch?
Die entscheidende Frage ist: Was stimmt denn eigentlich noch? Und wie finden wir zurück zu einer natürlichen Ernährung, die wirklich gut für uns ist?
Vielleicht, indem wir uns wieder auf das besinnen, was schon unsere Vorfahren wussten: Natürliche, unverarbeitete Lebensmittel sind der Schlüssel zu einem gesunden Leben. Wer sich bewusst ernährt, braucht keine industrielle Nahrungsergänzung, keine Light-Produkte und keine chemisch optimierten Ersatzstoffe.
Ein einfaches Beispiel: Knochenbrühe
Vor Kurzem habe ich wieder eine echte Knochenbrühe gekocht. Nie hat mir jemand beigebracht, wie das geht. Aber als der Duft durch meine Küche zog, erinnerte ich mich plötzlich daran: So hat es meine Oma auch gemacht! Und es fühlte sich richtig an.
Und nicht nur das: Ich bemerkte, dass mein Körper sich anders anfühlte. Satter, zufriedener. Kein Heißhunger, keine ständige Suche nach dem nächsten Snack. Plötzlich wurde mir klar: Echte Lebensmittel haben eine ganz andere Wirkung auf uns als industriell verarbeitete Ersatzprodukte.
Was von früher können wir heute noch lernen?
Meine Oma lehnte Margarine ab und aß lieber Butter. Sie nutzte frische Zutaten aus dem Garten, statt Fertigprodukte zu kaufen. Sie brauchte keine Diäten oder teuren Nahrungsergänzungsmittel. Und sie wurde 88 Jahre alt – ohne jede Menge tägliche Tabletten. Ich dagegen nehme heute deutlich mehr Medikamente als sie jemals brauchte.
Es scheint, als hätten wir mit all unserem modernen Wissen den gesunden Menschenverstand verloren. Wir misstrauen natürlichen Lebensmitteln und vertrauen blind auf die Nahrungsmittelindustrie, die uns „optimierte“ Produkte verkauft.
Doch was wäre, wenn wir wieder zu einer natürlichen Ernährung zurückkehren würden? Wenn wir wieder lernen würden, unser Essen selbst zuzubereiten, frische Zutaten wertzuschätzen und auf unseren eigenen Körper zu hören?
Neue Trends: Biohacking und exogene Ketone – Fluch oder Segen?
In den letzten Jahren haben sich weitere Ernährungstrends entwickelt, die oft kontrovers diskutiert werden:
Biohacking – die extreme Selbstoptimierung
Manche Menschen betreiben Biohacking, um ihre Leistungsfähigkeit mit gezielten Anpassungen in Ernährung, Schlaf und Bewegung zu optimieren. Während einige Aspekte – wie regelmäßige Bewegung, Meditation und eine natürliche Ernährung – sinnvoll sind, treiben andere diesen Trend bis zum Exzess. Nahrungsergänzungen, Selbstexperimente mit Diäten oder das Messen jeder Körperfunktion sind längst keine Seltenheit mehr. Doch anstatt sich ständig zu optimieren, wäre es vielleicht besser, einfach auf eine natürliche und nachhaltige Ernährung zu setzen.
Exogene Ketone – Ketose ohne Ernährungsumstellung?
Ein weiteres Beispiel für moderne Ernährungstrends sind exogene Ketone. Diese ermöglichen es, den Körper in einen ketogenen Zustand zu versetzen, ohne tatsächlich eine ketogene Ernährung einhalten zu müssen. Während sie kurzfristig Vorteile für Leistungsfähigkeit und mentale Klarheit bieten können, ersetzen sie nicht die langfristigen gesundheitlichen Vorteile einer echten, natürlichen Ernährung mit nährstoffreichen Lebensmitteln.
Zurück zur Essenz: Natürlich, einfach, echt
Was können wir aus all dem für unseren Alltag mitnehmen? Es geht nicht darum, die moderne Wissenschaft zu ignorieren. Aber wir sollten wieder lernen, auf unseren Körper zu hören und natürliche Nahrung wertzuschätzen.
Vielleicht ist es an der Zeit, dass wir uns wieder auf die einfachen Dinge besinnen: Frische Zutaten, unverarbeitete Lebensmittel und traditionelle Zubereitungsmethoden. Weniger Ersatzprodukte, mehr echtes Essen.
Saisonalität wieder entdecken
Es bedeutet auch, wieder ein Gefühl für die Saisonalität von Lebensmitteln zu entwickeln. Wann gibt es frische Beeren? Wann ist die beste Zeit für Kürbis oder Spargel? Unsere Vorfahren wussten das noch, wir haben dieses Wissen in der Bequemlichkeit der Supermärkte größtenteils verloren.
Bewusst einkaufen und selbst kochen
Dazu gehört auch, sich bewusst zu machen, wo unsere Lebensmittel herkommen. Wie wurden sie produziert? Welche Zusatzstoffe sind enthalten? Wer verdient daran? Solche Fragen helfen uns, bessere Entscheidungen zu treffen – für unsere Gesundheit und für die Umwelt.
Ein einfacher erster Schritt ist, mehr selbst zu kochen. Viele Fertiggerichte enthalten versteckte Zucker, Konservierungsstoffe und minderwertige Zutaten. Wenn wir wieder lernen, mit einfachen, natürlichen Lebensmitteln zu kochen, bekommen wir nicht nur eine bessere Ernährung, sondern auch eine tiefere Verbindung zu dem, was wir essen.
Deine Erfahrungen zählen!
Welche Ernährungsweisheiten hast du von deinen Großeltern mit auf den Weg bekommen? Und was davon ist heute noch in deinem Leben präsent? Schreib es in die Kommentare – lass uns gemeinsam zur natürlichen Ernährung zurückfinden!
Quelle: Transfett-Warnungen – Butter schützt vor Herzkrankheiten!
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Mayonaise……das steht immer noch von meinem Augen. Meine Oma hat die Beste Mayonaise selbst hergestellt. Ich bin in Polen großgezogen, wo jede in meine Familie in Garten frische Gemiße hatte, in Hof- Kühe, Schweine und Hühner. Die Eier war immer frisch, das Butter selbst gemacht, Quark und Sahne das beste in diesen Welt. Ich vermisse die meine junge Jahre, die die nie wieder zurück kommen.
Ein essen was ich bei meiner Oma zu gern gegessen hab und selbst nie so hinbekomme: Blumenkohlsuppe eher ne cremesuppe und kleine hackbällchen mit drin
Oder Frikassee schon ewig nicht gegessen
Meine Oma hat vom Eierstand auf dem Markt immer nur die Eigelbe mitgebracht, die wurden gekocht und mit Senf oder Mayo gegessen.
Wenn ich ganz ehrlich bin dann war es immer Omas Sonntagsbraten und ja es gab nur Sonntags Braten , nie unter der Woche , mit dunkler Soße , Erbsen und Möhren und Rotkohl. Und natürlich dazu Salzkartoffeln , die mussten in der Soße schwimmen . Ich habe diesen Essensgeruch immer noch in der Nase. So hat es nur bei Oma gerochen Zum Nachtisch gab es dann meistens Vanillepudding mit Mandarinen oder Eis.
mir wurde mit auf den Weg gegeben: nach Möglichkeit nichts Verarbeitetes kaufen ! Heute nennt man das „clean eating“
Das, was als Fortschritt dargestellt wird, nämlich dass man zu jeder Jahreszeit jedes Lebensmittel bekommen kann, oder dass man „gesunde“ Lebensmittel/Gerichte ja nur noch kurz erwärmen braucht und fertig ist das Essen – ist eben nicht die gesunde Variante.
Ich habe mich immer davor gescheut, so viel selbst zu kochen – was man ja machen muss, wenn man unverarbeitetes kauft – und jetzt staune ich, wie viel Spaß das doch machen kann.
🙂
Dampfnudeln hat meine Oma immer gemacht,ganz viele.
Da hat sie den Hefeteig aber sowas von malträtiert…
Und die waren immer so gut,für uns Kinder gab es Vanillesosse und für die grossen Weinsosse ( bin aus der Pfalz ).
Am Ender der Woche hat sie immer ein riesiges Blech mit Kuchen gebacken,immer mit Streussel,wenn ich daran denke,läuft mir das Wasser im Mund zusammen,das Blech wurde dann zum Bäcker gebracht,dort wurde der Kuchen gebacken.Da kam dann die ganze Familie zum Kaffee,hach war das schön.
Ich bin bei einer Oma (und Uroma) immer schnell am Tisch gewesen, wenn es Pellkartoffeln mit Quark und Leinöl gab. Die andere Oma hat superleckere Eintöpfe gekocht, aber viel besser waren noch ihre Kuchen 🙂 Und RIESIGE Kartoffelklöße (mit der Entschuldigung: Ich kann keine kleinen Klöße, ich hab so große Hände!“)
Was ich definitiv von beiden Omas gelernt hab ist, auch im Wald / beim Spazierengehen die Augen offen zu halten und aus Sch*** Bonbons zu machen. Wahrscheinlich hab ich daher auch den Hang, alles mögliche selber machen zu wollen.
Liebe Grüße,
Sabo
Liebe Sabo,
vielen Dank für die Einblicke!
Das klingt nach einer schönen Zeit mit beiden Großmüttern mit tollen Erinnerungen fürs ganze Leben 🙂
Liebe Grüße, Karen
Das ist es auf jeden Fall – und es passiert mir ganz oft, dass ich Dinge koche oder backe und mich selber bei einer der Omas in der Küche sitzen sehe, weil entweder der geruch oder ein Geschmack ein Flashback erzeugen. Nur das Ding mit den Kartoffelklößen wird nicht passieren. Die mochte ich sowieso nie lach