Krebszellen lieben Zucker – Patienten brauchen Fett [Rezension]

Heute, am 4. Februar 2017, ist Weltkrebstag. Ein Tag für eine schreckliche Krankheit, die immer weiter um sich greift. Immer jünger werden die Patienten, im häufiger lautet die Diagnose „Krebs“. 

Was kann man tun, wie kann man die Behandlung bei Krebs unterstützen, und wie kann man dem vielleicht sogar vorbeugen? Dazu möchte ich Euch heute ein Buch vorstellen, dessen Lektüre ich jedem empfehlen kann, der irgendwie von der Diagnose direkt oder indirekt betroffen ist, oder aber detaillierte Informationen zur ketogenen Ernährung sucht.

Krebszellen lieben Zucker – Patienten brauchen Fett

Ein Buch von Prof. Ulrike Kämmerer, Dr. Christina Schlatterer und Dr. Gerd Knoll. (Leseprobe)
systemed Verlag, 5. Auflage (18. Januar 2016).
272 Seiten in einer gebundenen Ausgabe.
Bei Amazon kaufen: Krebszellen lieben Zucker – Patienten brauchen Fett: Gezielt essen für mehr Kraft und...* .

Während meiner Recherche für den Artikel Wie Du Lipödeme in den Griff bekommst war ich auf der Suche nach Literatur, in der ich recht einfach und doch detailliert und tiefgreifend erklärt finde, wie das mit Zellen, dem Körper an sich in Verbindung mit der ketogenen Ernährung funktioniert.  Hierbei hat mir dieses Buch sehr geholfen. 

Gezielt essen für mehr Kraft und Lebensqualität bei Krebserkrankungen

Viele Menschen – auch ohne Diagnose „Krebs“ suchen nach Möglichkeiten, wie sie selbst aktiv dazu beitragen können, den Verkauf der Krankheit positiv zu beeinflussen, oder den Krebs gar nicht erst ausbrechen zu lassen.

Inzwischen setzt sich immer mehr durch, dass insbesondere auch Krebspatienten von einer fettreichen und kohlenhydratreduzierten Ernährung sichtlich profitieren. 

Das Märchen von den guten Kohlenhydraten

Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE), die deutsche Krebshilfe und viele Fachgesellschaften für Ernährung sprechen sich für die sogenannte „ausgewogene“ Ernährung aus, bei der den Hauptteil unserer Energielieferanten die Kohlenhydrate darstellen sollen. 

Gleich zu Beginn stellen die Autorinnen klar, worum es ihnen geht: Eine Abkehr von diesen Empfehlungen, da

  • „es für einen krebskranken Menschen besser ist, Kohlenhydrate in der Nahrung stark zu reduzieren
  • Gemüse und Obst durchaus auf den Tisch gehören, aber vor allem ihre kohlenhydratarmen Varianten
  • der Körper am besten mit eiweiß- und fettreicher Kost gestärkt werden kann
  • gesättigte und tierische Fette, aber auch Fleisch, nicht schädlich sind, sondern sogar nützen können
  • diese Art der Ernährung die gesunden Teile des Körpers besonders unterstützt, während die dem Körper vielleicht sogar zusetzt.“

Theoretische Grundlagen und aktuelle Forschungsergebnisse

Dazu findest Du in diesem Buch die entsprechenden Forschungsergebnisse, natürlich so aufbereitet, dass das auch jemand versteht, der keine Medizin studiert hat und auch kein Biologe ist. Dabei werden durchaus selbstkritisch die Chancen und Beschränkungen der ketogenen Ernährung für Krebspatienten dargestellt, denn auch die negativen und kritischen Studien zur ketogenen Ernährung werden aufgegriffen und betrachtet.

Der Stoffwechsel ist der Schlüssel für einen gesunden Körper. Um aber zu verstehen, was man dafür tun muss, muss man auch erst verstehen, wie denn der Stoffwechsel überhaupt funktioniert, was die Gene und die Herkunft des Menschen damit zu tun haben.

Praktische Tipps, Informationen und Anleitungen

Neben all der vielen leicht verständlich erklärten Theorie zu Stoffwechsel, Mitochondrien, Krebs, Ernährung im allgemeinen, Genetik etc. findet der Leser sehr viele praktische Tipps für die Umsetzung, Rezepte, beispielhafte Tagespläne mit verschiedenen Varianten und vielem mehr.

Für mich war am interessantesten, wo genau die Vorteile der ketogenen Ernährung liegen und wie dabei die Zellvorgänge im Körper ablaufen. Dies ist übersichtlich mit entsprechend verständlichen Grafiken dargestellt. Dadurch war es mir auch erstmals wirklich möglich, Parallelen zu Lipödemen zu ziehen und zu verstehen, wie die ketogene Ernährung dabei helfen kann.

Mein Fazit

Zusammenfassend handelt es sich bei diesem Buch um eine hervorragende Verknüpfung der neuesten Erkenntnisse aus den Bereichen Biologie, Medizin und Ernährungswissenschaft sowie eine absolut fundierte Betrachtung der Krebs- und Zellforschung kombiniert mit einer Fülle von nützlichen und praktischen Informationen. Patienten können mit den enthaltenen Empfehlungen ihren Heilungsprozess unterstützen und ihre Abwehrkräfte stärken.

Praxistauglich, höchst informativ, interessant, hilfreich und umfangreich – und nicht nur für Krebskranke interessant. Sehr gut!

 

Die Autoren

Prof. Dr. rer. biol. hum. Ulrike Kämmerer ist Biologin und forscht zusammen mit ihrer Arbeitsgruppe an der Universitäts-Frauenklinik in Würzburg zu immunologischen Fragestellungen der Reproduktions- und Tumorbiologie. Sie war Mit-Initiatorin einer der ersten klinischen Studien über ketogene Ernährung bei Krebs überhaupt.

PD Dr. rer. nat. Christina Schlatterer ist Biologin.
Ihr Forschungsschwerpunkt ist die Untersuchung von Signalprozessen in Zellen. Sie arbeitet derzeit als Wissenschaftskoordinatorin an der Universität Konstanz und ist seit Jahren auch publizistisch tätig.

Dr. rer. nat. habil. Gerd Knoll ist Biologe und wissenschaftlicher Berater. Daneben ist der Autor seit Jahren auch publizistisch tätig mit den Schwerpunkten Ernährung und Krebs. Sein besonderes Interesse gilt der Rolle von Mitochondrien in der Zelle.

 

 

 

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Karen Wiltner
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