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44kg weniger – Wie schlank ich mich selbst sehe

Hallo ihr Lieben,

vor drei Wochen hatte ich darüber berichtet, dass ich nun inzwischen sagenhafte 44kg abgenommen habe. Heute kommt keine neue Zahl, denn ich bin heute noch exakt genauso schwer (oder leicht) wie vor drei Wochen. Nein, heute möchte ich Euch darüber berichten, wie es mir damit geht, wie sich das anfühlt, und warum das Gewicht auf der Waage nicht alles ist.

Es ist ja so eine bekannte Phrase, dass Abnehmen im Kopf beginnt. Das stimmt auch. Erst, wenn es „Klick“ macht, hat man nicht mehr das Gefühl, man müsse auf etwas verzichten. Erst dann ist es keine Diät mehr, sondern eine Lebensweise. 

„Abnehmen beginnt im Kopf.“

Vor einigen Tagen hat mich eine junge Frau an etwas erinnert. Wir wohnen in der 4. Etage, es gibt hier keinen Fahrstuhl. Diese junge Frau kam zu uns, um etwas abzugeben. Sie wog etwas mehr, vielleicht so wie ich vor einem Jahr. Sie schniefte und war von den vielen Treppen und dem Tragen des Pakets völlig fertig. Ich erinnerte mich dunkel daran, dass es mir mal genauso ging.

Ich hatte das bereits vergessen.

Abends saß ich auf dem Sofa und versuchte mich an weiteres zu erinnern, wie es mir früher ging mit mehr Gewicht, wie ich mich fühlte. Ich weiß, dass ich oft dicke Füße bekam und dass das auch schmerzhaft war. Aber an den Schmerz kann ich mich nicht mehr erinnern. 

Ich habe das bereits vergessen.

Wenn ich täglich auf Arbeit gehe, muss ich an dem einzigen großen Spiegel in meiner Wohnung vorbei. Früher fand ich den Blick in diesen Spiegel schlimm, also so richtig schlimm. Ich hab eigentlich nie rein gesehen. Jetzt dagegen stehe ich jeden Tag davor und prüfe, wie ich in den zuletzt neu gekauften Klamotten aussehe. Und jedes Mal muss ich mich wieder daran erinnern, dass ich nicht mehr fett bin.

Das Fett-Sein hat mein Gehirn noch nicht vergessen.

Mein Gehirn projiziert mir immer noch das Bild von mir mit etwa 15kg mehr auf die Augen. Also das Bild von mir von vor etwa einem Jahr. Warum ist das wohl so? Warum fühlt man sich noch immer übergewichtig, obwohl man doch schon ziemlich schlank ist?

Man kann das im weitesten Sinne vergleichen mit dem Phänomen des Phantomschmerzes: Viele Menschen, die durch einen Unfall oder durch eine Operation einen Arm oder ein Bein verloren haben, nehmen noch Schmerzen im Bereich dieses Körperteils wahr, obwohl es physisch gar nicht mehr vorhanden ist. Das Gehirn sendet noch immer Signale des früheren Körpergefühls.

So in etwa ist das auch mit dem Gefühl des „innerlichen Dickseins“. Das Fett ist schon lange weg, und doch hat man das Gefühl, es wäre noch da.

Stell Dir vor, Du wachst morgen mit Deinem Traumgewicht auf. Wie fühlt sich das an?

Stell Dir vor, Du wachst morgen mit Deinem Traumgewicht auf, und alle Deine Wehwehchen sind verschwunden. Wie fühlt sich das an? Was genau wird dann morgen anders sein als heute? Was wirst Du tun, was Du heute noch nicht tun konntest? 
Und wie wirst Du aussehen? Welche Sachen wirst Du tragen?

Wie fühlt sich das an?

Diese Fragen wurden mir vor zwei Jahren gestellt. Ich habe sie ähnlich beantwortet wie Du jetzt vielleicht: „Ich bin dann schlank, ich kann mir schicke Klamotten kaufen und bin glücklich.“ 

Glaube mir, so leicht ist das nicht. Nur weil man plötzlich in Größe S passt, ist nicht automatisch alles toll. Schlank sein muss man erst wieder lernen, man muss eine innere Einstellung dazu entwickeln. Schlank sein muss man in der eigenen Vorstellung von sich selbst üben, so wie man Laufen oder Fahrradfahren lernt.

Schlank sein muss man erst wieder lernen, man muss eine innere Einstellung dazu entwickeln.

Ich.

Ich habe das damals vor zwei Jahren nicht so ernst genommen mit der Aufgabe, mir dieses „Schlanksein“ ganz genau vorzustellen und das Bild zu verinnerlichen. Das muss ich jetzt nachholen. Und das tue ich, indem ich inzwischen fast täglich Fotos von mir mache, diese mit früher vergleiche, und meinem Gehirn sage: „Siehst Du, Du irrst Dich! Ich bin nicht mehr fett, ich bin jetzt schlank!“

Und indem ich lerne, stolz auf mich zu sein. Mir auch einfach mal zu sagen „Hey, Du siehst heute gut aus!“ – und sich nicht dafür zu schämen, dass man etwas Gutes von sich denkt.

Irgendwann hat mein Gehirn dann vielleicht auch vergessen, wie ich früher einmal aussah. Bei einigen Bildern von vor drei Jahren ist es jetzt schon so, dass ich sage „Das war wirklich ich? Unglaublich!“.

Ich denke, es wird noch einige Zeit benötigen, bis ich mich selbst so sehen kann, wie andere mich sehen. Ich bin auf einem guten Weg, ich kann stolz auf mich sein – und ich sehe mich auch wieder gerne im Spiegel.

Sei geduldig mit Dir. Ein toller Mensch ist man nicht durch ein bestimmtes Gewicht.

Dir möchte ich mitgeben: Sei geduldig mit Dir. Was nützt es Dir, jetzt ganz schnell abzunehmen, wenn Du dann im Kopf hinterher damit noch gar nicht zurecht kommst? Sei stolz auf Dich, weil Du auch mit etwas mehr Gewicht jemand bist. Ein toller Mensch ist man nicht mit einem bestimmten Gewicht. 

Ganz liebe Grüße, Deine Karen

PS: Alles ist gut, auch wenn Du jetzt noch nicht weißt, warum.

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Karen Wiltner
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